Neunkirchen: „Verkehrsknäuel“ soll entwirrt werden

10.8.2015, 14:00 Uhr
Neunkirchen: „Verkehrsknäuel“ soll entwirrt werden

© Harald Hofmann

Der Bauausschuss des Gemeinderats beschäftigte sich in einer seiner Sitzungen vor der Sommerpause mit einer „Machbarkeitsstudie“ zur Verbesserung der Verkehrssituation am von Autos umtosten Tor. Anwohner aus der Hetzleser Straße und der im Umfeld gelegenen Viktor-von-Scheffel-Straße hatten Ende Januar um Abhilfe gebeten, vor allem zum Schutz der Schulkinder.

Aufgrund dieses Bürgerantrags fand zunächst eine Ortsbesichtigung mit Fachleuten der Gemeinde, des Straßenbauamts Bamberg, der Verkehrsbehörde am Landratsamt und der Polizei statt. In Erwägung gezogen wurden dabei „Verkehrshelfer-Überwege“ nahe der oberen Einmündung der Viktor-von-Scheffel-Straße in die Staatsstraße oder aber im Kurvenbereich der Hetzleser Straße, in welche die Scheffelstraße ebenfalls mündet.

Auch weitere verkehrsrechtliche und bauliche Veränderungen im Umfeld des Forchheimer Tors wurden erörtert und die Ausarbeitung eines Konzepts in Auftrag gegeben. Das Bamberger Ingenieurbüro Höhnen & Partner legte dazu einen Plan vor, der folgende Ideen enthält: In der Friedhofstraße könnte der Einmündungsbereich Richtung Forchheimer Tor größer gestaltet werden, was allerdings die Bereitschaft von den Anliegern voraussetzt, einen kleineren Gartenstreifen (30 Quadratmeter) zu veräußern.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Friedhofstraße (beim Gartenlokal und Steinkreuz) könnte der Gehweg zur Kreuzung hin durch eine Art Zunge verbreitert werden. Darüber hinaus wird von den Gutachtern im Mündungsbereich der Hetzleser Straße ein Gehwegausbau, ein Tempolimit von 30 km/h und ein Fußgängerüberweg zum Hirtengraben empfohlen. Über dieses Sträßchen, dessen Ausfahrt in die Hetzleser Straße dann gesperrt würde, könnten die Passanten dann relativ gefahrlos zum Fußweg entlang dem Brandbach gelangen. Bei dessen Querung des „Inneren Markt“ soll das Straßenbauamt eine Fußgängerampel aufstellen.

Wie Neunkirchens Bauamtsleiter Jochen Cervik auf Anfrage mitteilte, beauftragte der Bauausschuss einhellig die Gemeindeverwaltung, Grunderwerbsverhandlungen mit den betroffenen Anliegern für die Verbreiterung der Friedhofstraße zu führen und die Kosten für das Verkehrskonzept zu ermitteln.

In einer weiteren Bauausschusssitzung wurde zudem der sogenannte „ruhende Verkehr“, die Parksituation im Ortskern, erörtert. Die Diskussion geht auf einen Antrag der CSU-Fraktion zurück, welche sich Sorgen macht, dass die VR-Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach ihre Bankfiliale wegen Parkplatzmangels aus dem Ortszentrum verlegen könnte. Darüber hinaus seien auch ältere Menschen bei Besorgungen oder sonntäglichem Kirchgang auf kurze Wege angewiesen, erklärte CDU-Fraktionschef Martin Walz unserer Zeitung.

Die Neunkirchener Bauverwaltung wartete dazu mit einer Liste auf, die für den Ortskern 18 öffentliche Kurz- und Langzeit-Parkplätze mit 280 Stellflächen mit „kurzer fußläufiger Erreichbarkeit“ ausweist.

Auf dem Kirch- und dem Zehntplatz könnten keine zusätzlichen Parkplätze ausgewiesen werden. Ihre städtebauliche Gestaltung als Verweilzonen sei mit (umgerechnet) 434 000 und 422 000 Euro staatlich gefördert worden; die Zuschussbindung an diese Platzgestaltung laufe erst etwa 2020 und 2030 aus.

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