Nur noch dreimal schlafen bis zum Berg

9.5.2016, 13:00 Uhr
Nur noch dreimal schlafen bis zum Berg

© Foto: Harald Sippel

Noch sind mehr Autos als Menschen zu sehen. Pkw, Transporter und kleine Lastwagen drängen sich auf der Straße an den Kellern entlang. Ausladen, Einladen, letzte Handwerksarbeiten an den Geländern und Steinstufen. Geschäftig ist’s – und dennoch wird der Burgberg so leer in den kommenden zwei Wochen nicht mehr sein. In wenigen Tagen beginnt die Erlanger Bergkirchweih. Insgesamt erwarten Schausteller und Festwirte bei gutem Wetter mehr als eine Million Besucher.

Der Berg ist mittlerweile eine Großveranstaltung mit Gästen aus aller Welt, auch wenn bis zu 80 Prozent der Besucher immer wieder kommen. Damit kein Verkehrschaos bei der Anfahrt entsteht, wird von Montag an die Bahn-Baustelle an der Martinsbühler Straße verkleinert, so dass Autos in beide Richtungen fahren können. „Dennoch ist es besser, mit dem Rad oder dem ÖPNV zu kommen“, sagt Berg-Referent Konrad Beugel.

Auch Sonderbusse stehen wieder bereit und bringen die Besucher direkt in die Essenbacher Straße. Dort vermissen werden sie die Pony-Reitbahn. Anders als erhofft kehrt das Pferde-Karussell „Alt Wien“ auch 2016 nicht zurück. „Der Schausteller hat uns keine Zusage geben können“, sagt Beugel. Ersatz konnte er keinen finden. Gleiches gilt für das Kasperltheater. Einige neue Attraktionen gibt es aber auch.

Damit alle Besucher vom Frühschoppen bis zum letzten Festlied den Berg genießen können, haben die Stadt als Veranstalter, Polizei, Schausteller und Festwirte ein umfangreiches Sicherheitskonzept aufgestellt. Es gibt dieses Jahr strengere Auflagen.

Weil an manchen Kellern die Gefahr besteht, abzustürzen und mehrere Meter in die Tiefe zu fallen, haben die Wirte die Geländer auf 1,10 Meter erhöhen müssen. Die angebrachten Stabgitterzäune sind jedoch nur eine provisorische Lösung. Auch die mittlerweile an einer Seite grün angestrichene Holzwand oberhalb der Keller verteidigen die Veranstalter, um den oberen Rettungsweg für Sanitäter im Notfall freizuhalten.

Zwar bleiben die Ausschänken am nördlichen Rand des Festgeländes bestehen, doch nur Kellner dürfen dort ihre Maß abholen. Für die Festwirte gab es deshalb einige Änderungen. „Sicherheit ist ein wesentlicher Faktor“, sagt deren Sprecher Thomas Fischer. Dass immer weitere Auflagen nötig sind, kann der Festwirt verstehen. Doch er wünscht sich eine frühere Planung. Angst, dass etwas passiert hat Fischer nicht. „Die Besucher kommen mit friedlichen Gedanken.“

Umfangreiche Taschenkontrollen, wie es sie im Herbst auf dem Oktoberfest in München geben soll, schließen Veranstalter und Polizei in Erlangen aus. „Die Wiesn in der bayerischen Hauptstadt hat einen anderen Stellenwert, was zum Beispiel die Terrorgefahr angeht“, sagt Polizeichef Adolf Blöchl. Dennoch sind Polizisten und private Sicherheitskräfte in der Fläche präsent. Bis zu 150 Beamten können es alleine an einem gut besuchten Tag sein. Die allermeisten sind dann übrigens ganz gern im Dienst. Ist ja auch schön auf dem Berg.

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