Ohne Strom und Dusche in der Fränkischen

POXDORF/EFFELTRICH - Auch heuer hat die katholische Pfarrgemeinde Effeltrich-Poxdorf zu Beginn der Sommerferien ein Zeltlager in der Fränkischen Schweiz veranstaltet, bereits zum 30. Mal.

50 Kinder zwischen sieben und 14 Jahren nahmen teil, und 25 ehrenamtliche Betreuer im Alter zwischen 16 und 32 Jahren waren mit von der Partie. Die Zelte waren auf der Wiese eines Bauern in Seidmar bei Leutenbach aufgebaut. Es gab weder Strom noch fließendes Wasser.

Da die Organisatorin Bettina Zametzer und ihre Helfer Andreas Hetzel und Annika Schobert bestens vorgesorgt hatten, standen fünf Dixi-Toiletten bereit sowie 25 Wasserkanister à 25 Liter, die bei Bedarf neu gefüllt wurden; insgesamt verbrauchten die 75 Zeltlagerbewohner in acht Tagen rund 7000 Liter Wasser.

Der fehlende Strom stellte kein Problem dar: Im Zeltlager durften keine elektronischen Geräte benutzt werden. Für die Mahlzeiten sorgten die Betreuer; Lebensmittel und Gemüse wurden täglich im nächst gelegenen Laden eingekauft. Die Kinder deckten die Tische und spülten nach dem Essen den eigenen Teller.

Von den Organisatoren vorbereitete Aktionen und Spiele sorgten für Unterhaltung. Gut an kamen eine eineinhalbstündige Wanderung ins Schwimmbad nach Egloffstein, die Abende mit Gitarrenmusik am Lagerfeuer oder der (insgeheim vorbereitete) nächtliche Überfall einer "feindlichen" Gruppe, die vergeblich versuchte, das Banner des Zeltlagers zu entwenden.

Die Feed-back-Runde am Schluss ergab, dass das Ziel dieses 30. Zeltlagers voll erreicht worden war: Eine Woche lang hatten die Kinder gemeinschaftlich draußen in der Natur gelebt und dabei enorm viel Spaß gehabt.

Derweil denkt Bettina Zametzer schon an das Zeltlager 2018. Sie hofft auf steigende Teilnehmerzahlen, da das die Finanzierung erleichtern würde. Zwar wird dieser Ferienspaß, bei dem die Kinder überdies noch lernen, sich in eine Gemeinschaft einzuordnen, vom Kreisjugendring bezuschusst, vor allem aber finanziert er sich durch den von den Eltern gezahlten Unkostenbeitrag von derzeit 85 Euro pro Kind.

Teilnehmen können Kinder aus der gesamten Region, vorausgesetzt, sie haben das richtige Alter (7 bis 14 Jahre). Auch Krankheiten wie Diabetes oder Allergien sind kein Hindernisgrund; einige Betreuer haben gelernt, damit umzugehen. "Viele Kinder sind viel selbstständiger als ihre Eltern meinen; man muss sie nur lassen und ihnen etwas zutrauen", sagt Bettina Zametzer. Sie war heuer zum vierten Mal dabei und wird alles dafür tun, dass das Zeltlager 2018 wieder ein Erfolg wird.