Online-Handel für Erlanger eine Herausforderung

31.1.2017, 15:00 Uhr
Per Klick zum Einkaufsglück: Online-Handel wird immer wichtiger.

© dpa Per Klick zum Einkaufsglück: Online-Handel wird immer wichtiger.

Einen Grund zum Jammern hat Patrick Siegler, Chef des IHK-Gremiums Erlangen, derzeit nicht: „Uns geht es im Moment sehr gut, vermutlich so gut, wie es uns noch nie gegangen ist“, sagt er. So solle es natürlich auch in Zukunft bleiben. „Allerdings werden wir den Status nicht halten können, wenn wir uns nicht weiter anstrengen.“

Anstrengen müsse sich aber auch die Politik, so Siegler weiter. Zum Beispiel beim Campus „Berufliche Bildung“, der auf dem Berufsschulgelände entstehen soll. „Die Realisierung darf nicht ins Stocken geraten.“ Darüber hinaus müssten sich in Erlangen ansässige Unternehmen entwickeln können. „Hier dürfen wir keine weiteren Abwanderungen in Kauf nehmen.“

Mehr Einsatz gefordert

Mehr Einsatz erwartet sich Patrick Siegler auch bezüglich des geplanten Teilabzugs der Technischen Fakultät (TechFak). „Wenn Nürnberg den vermeintlich ,besten‘ Standort nicht realisieren kann, dann brauchen wir jetzt den zweitbesten — auch wenn der im Zweifelsfall in Erlangen ist“, sagte Siegler. Auch und vor allem im Sinne der Metropolregion dürfe dabei keine unnötige Zeit verschenkt werden. Ein großes Augenmerk legt das IHK-Gremium zudem auf die Probleme der Gewerbetreibenden in der Erlanger Innenstadt.

Hier beteiligt sich die IHK unter anderem an Marketingmaßnahmen im Rahmen der Hierlang-Kampagne. Ob ein City-Shuttle, der jüngst ins Gespräch gebracht wurde und mit dem eine innerstädtische Nord-Süd-Verbindung realisiert werden soll, hilfreich ist, hält Siegler für fraglich. Man müsse „in alle Richtungen denken und probieren“. Sicher sei, dass Handel und Gastronomie nicht aus der Innenstadt verschwinden, „solange unsere Kunden nicht verschwunden sind“. Dabei setzen dem Handel laut Siegler nicht nur die Parkplatzsituation und die Baustellen zu. Auch der Online-Handel bringe Veränderungen mit sich. „Hier stehen wir vor riesigen Herausforderungen.“

Online-Handel für Erlanger eine Herausforderung

© F.: Hörath

„Grundsätzlich positiv“ steht das IHK-Gremium der Landesgartenschau 2024 in Erlangen gegenüber. Sie könne, so Siegler, „zu einem Werbeträger für die Stadt Erlangen werden und bietet durch die Innenstadtlage darüber hinaus die Möglichkeit, Handel und Gastronomie optimal einzubinden“. Bezüglich der Finanzierung wünscht sich der Gremiums-Vorsitzende klare Aussagen der Stadtverwaltung. Einschränkungen auf dem Großparkplatz, „selbst während des Baus der vorgesehenen Parkhäuser“, müssten vermieden werden, da der Parkplatz direkt an der A73 „unabdingbar“ für die Erlanger Wirtschaft sei.

Hinsichtlich der Integration von vor allem jungen Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt brauche es einen langen Atem, da die Ausgangsqualifikation in den jeweiligen Heimatländern nicht mit der deutschen Schulbildung vergleichbar sei. Siegler forderte deshalb eine begleitende Unterstützung auch in der Ausbildung.

Die kulturelle „Einlage“ des Jahresauftaktessens lieferte der Mundartakrobat Sven Bach. Er begeisterte mit fränkischen Versen, Liedern und lustigen Geschichten auch die Nichtfranken unter den Gästen.

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