Projekt Olympia auf Hochtouren

11.5.2011, 08:30 Uhr
Projekt Olympia auf Hochtouren

© Bernd Böhner

Seit Mitte April wurde auf dem Gelände der Northern Arizona University auf 2100 Metern Höhe sechs bis sieben Stunden am Tag trainiert. Täglich standen vier Stunden Wassertraining sowie bis zu zwei Einheiten Landtraining auf dem Trainingsplan. In der Spitze wurden etwa 15 Kilometer täglich geschwommen. „Trotz einiger gesundheitlicher Probleme werden wir in Berlin hervorragend vorbereitet an den Start gehen“, zog Böller ein zufriedenes Fazit des Lehrgangs. Vor allem im Ausdauerbereich konnte aufgrund der Höhenlage von Flagstaff sehr effektiv gearbeitetet werden. Hinzu kamen die wirklich perfekten Trainingsbedingungen in der 60000 Einwohner zählenden Universitätsstadt nahe Phoenix.

Dieses Höhentrainingslager war Teil des Erlanger Projekts „Olympia 2016“. Ziel ist es, den Erlanger Schwimmsport in den kommenden Jahren wieder an die internationale Spitze heranzuführen. „Wir haben viele Talente, die mittelfristig den Sprung in die nationale Spitze schaffen können“, blickt Böller optimistisch in die Zukunft. Mit regelmäßigen Trainingslagern in Flagstaff und in der Sierra Nevada (Spanien) sollen diese entsprechend gefördert und ausgebildet werden. Aus den Top-Teams der Jahre 2004 und 2008 gingen internationale Spitzenschwimmer wie Hannah Stockbauer, Teresa Rohmann und Andreas Lösel hervor.

Erlanger Wirtschaft hilft

Finanziert wird das ehrgeizige Projekt durch die Erlanger Wirtschaft. Die Sparkasse Erlangen, die Firmen Mauss, Sontowski & Partner, Heinlein, Der Beck, ZBI (Zentral-Boden-Immobilien) und die BU-Holding (Obi-Gruppe) konnten bisher als Partner und Förderer gewonnen werden. „Ohne diese Unterstützung wäre das, was wir jetzt tun, nicht ansatzweise möglich“, zeigt sich Roland Böller dankbar über das große Engagement der Unternehmen. „Wir wollen Spitzenleistungen im Schwimmen erreichen und haben für diesen Weg wirtschaftlich erfolgreiche Partner gefunden. Jetzt gilt es durch Motivation, Engagement und Leistungsbereitschaft dieses Vertrauen entsprechend zurückzuzahlen.“

Top-Team mit Perspektive

Der nächste Schritt hierzu soll in drei Wochen in Berlin gemacht werden. Alle Teilnehmer des Trainingslagers in Flagstaff zählen zur nationalen Elite in ihren Altersklassen. Nadja Müller hat durch ihre Medaillengewinne bei den Deutschen Meisterschaften 2010 und den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften 2011 in der offenen Klasse schon bewiesen, dass der Sprung aus der Jugend in die nationale Spitze möglich ist. Zudem lauern in den jüngeren Jahrgängen weitere Talente, die den Sprung in das Top-Team schaffen wollen und können. Eine Perspektive für nationale und internationale Topleistungen hat der Erlanger Schwimmsport durch das Projekt „Olympia 2016“ nun wieder zu bieten.