Rasend schnelles Basketball in Erlangen

30.9.2016, 06:00 Uhr
Rasend schnelles Basketball in Erlangen

© Fotos: Klaus-Dieter Schreiter

Im Basketball kann es eigentlich nie schnell genug gehen. Der CVJM aber will noch ein wenig schneller sein. In der Friedrich-Sponsel-Halle steht Coach Ulrich Aas und schreit: „Schneller spielen, SCHNELLER SPIELEN.“ Ruhepausen gibt es im Training nicht, die erste Bayernliga-Partie steht bevor. Am Sonntag (17 Uhr) sind die Erlanger beim Mit-Aufsteiger BBC Eckersdorf zu Gast. Natürlich wollen sie ihren ersten Gegner gleich überrollen mit ihrem Angriff.

Ihrem schnellen Angriff.

Den hat der CVJM aus der Not heraus entwickelt. „Am Anfang hatten wir keine Großen im Team“, sagt Max Kreicker. Im Basketball haben es lange Kerle, Zwei-Meter-Männer, naturgemäß leichter. Ein-Meter-Achzig-Normalos hingegen müssen durch etwas Anderes punkten, ihrer Schnelligkeit zum Beispiel.

Kreicker zählt zur zweiten Gruppe, wie die meisten beim Erlanger Bayernliga-Aufsteiger. Der 23-Jährige spielt seit neun Jahren Basketball, für den CVJM ist es seine vierte Saison. An seinem rechten Arm prangt ein auffälliges, buntes Tattoo. Die Trainingshose hängt, wie bei allen Basketballern, lässig tief. Dadurch wirken die Beine noch ein wenig kürzer, das aber macht sie kein bisschen langsamer.

Kreicker hat zuvor Handball gespielt. Doch Basketball sei abwechslungsreicher. „In jeder Situation passiert etwas Neues.“ Am Ende der Partie wird es meist spannend. „Es ist aber nicht wie beim Fußball, wo man 90 Minuten auf etwas wartet. Bei uns passiert mindestens alle 24 Sekunden etwas.“ So lange hat ein Team Zeit für einen Angriff.

Wie das bei den Profis aussieht, wissen die CVJM-Basketballer ganz genau. Ein paar Team-Mitglieder wohnen zusammen in einer WG. „Dort gibt es eine Leinwand, oft schauen wir NBA-Spiele“, sagt Kreicker. Manchmal fahren die Erlanger auch zusammen zu Bundesliga-Heimspielen der Brose Baskets Bamberg.

„Wir sind ein junges Team und verstehen uns alle sehr gut.“ Im Vergleich zur Aufstiegssaison haben ein paar Spieler die Mannschaft verlassen: Michael Grünert ist zum Beispiel zum Turnerbund gewechselt. Dafür gibt es auch ein paar Neue, etwa Jakob Harlan auf dem Flügel. Der Kern der Mannschaft aber ist zusammengeblieben.

Max Kreicker

Max Kreicker

„Wir haben das Potenzial, schnell zu spielen“, sagt Trainer Aas. Zwar sei in der Bayernliga das Tempo höher als in der Bezirksoberliga. „Aber wir haben eine schnelle Truppe.“ Im ersten Jahr sei es zudem leichter, „weil uns die Gegner noch nicht kennen“. Dennoch sei klar: „Es geht darum, drin zu bleiben.“

Die eigene Taktik nennt Aas „speed and control“, Schnelligkeit und Kontrolle. „Die Mannschaft muss selbst erkennen, wann sie überdreht.“ Ein Vorteil sei, dass es nicht den einen, starken Superstar im Team gebe. Darauf kann sich der Gegner schnell einstellen. Umgekehrt haben das die Erlanger bereits bewiesen. „Wenn einer immer punktet, dann haben wir uns an ihn drangeklebt.“

Angefangen hat Ulrich Aas bereits als 20-Jähriger beim CVJM, mit Pausen war er immer wieder Trainer dort. Zuletzt kam er nach dem Bayernliga-Abstieg im Jahr 2013 zurück. „Der Wiederaufstieg war nicht direkt das Ziel, das hat sich so ergeben.“ Im dritten Jahr hat es geklappt. „Ich glaube nicht, dass wir nun große Probleme bekommen. Es gibt genügend Spieler im Team, die das durchziehen wollen“, sagt der Trainer.

Einer davon ist Max Kreicker: „Wenn es schlecht läuft, dürfen wir nicht den Kopf hängen lassen.“ Doch das Ziel der Klassenverbleib, sei realistisch. Mut macht das 64:62 im Vorbereitungsspiel gegen den Stadt-Rivalen. Nach einem Sieg im Derby: Wer oder was ist dann bitte Eckersdorf?

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