Retter pilgerten nach Erlangen

28.11.2016, 10:30 Uhr
Retter pilgerten nach Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Aus Nah und Fern waren rund 600 Interessierte gekommen, um sich über technische Rettung von Verletzten, über Behandlungsstrategien am Unfallort und über „Polytrauma Management“ (also über mehrfach Verletzungen) zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. Die wissenschaftliche Leitung hatte der Chef der Anästhesie, Professor Jürgen Schüttler.

Er erinnerte an das Zugunglück in Bad Aibling und an die Terroranschläge in Bayern. Dadurch seien besondere Herausforderungen an die Retter gestellt worden. „Ohne das Ehrenamt könnten wir diese Ereignisse nicht bewältigen“. Auch Innenminister Joachim Herrmann dankte den Kräften für ihren Einsatz und lobte das „top-aktuelle und spannende Programm“, das für die Notfallmedizinischen Tage zusammengestellt worden war.

Er ging zudem auf die seit 2013 eingeführte Telefon-Reanimation ein, bei der Mitarbeiter in den Leitstellen die über Notruf ankommenden Anrufer anleiten, wie sie erste Hilfe leisten können. Ein Telenotarzt-Projekt soll laut Herrmann demnächst in Straubing erprobt werden.

 Oberbürgermeister Florian Janik dankte dem Universitätsklinikum, dass es sich nicht nur um Forschung kümmere, sondern sich auch der Verantwortung den Menschen gegenüber stelle. Dabei wies der Oberbürgermeister darauf hin, dass eine so gute Versorgung wie in Deutschland und Erlangen nicht überall selbstverständlich sei. Professor Schüttler erinnerte daran, dass die Universitätsklinik sich die Aufgabe, Notärzte zu stellen, vor 20 Jahren „erkämpft“ habe. Mit dem „Medical Valley“ sei dann 2010 „Schwung in die Bude“ gekommen.

Besonders bewegen würden Notärzten und Rettern die Unfälle, bei denen ein Lkw in ein Stauende“ gerauscht sei. Belastend sei aber auch die Rettung eines polytraumatisierten Kindes.

In den Pausen konnten die Hörer die Ausstellung in der Stadthalle besuchen.  

Dort zeigten etwa BRK, ASB, Johanniter, Bergrettung und Flugrettung ihre Ausrüstungen und informierten über Möglichkeiten bei der Rettung von Verletzten und stellten Schulungsprogramme vor.

Auf dem Rathausplatz waren zahlreiche Rettungsfahrzeuge ausgestellt. Dort präsentierte der ASB auch den erst kürzlich angeschafften Rettungswagen auf Basis eines Unimogs. Mit diesem rund 400 000 Euro teuren Gefährt können die Erlanger Samariter nun auch durch unwegsames Gelände und durch Hochwasser fahren.

Keine Kommentare