Rettungsmarathon: Erlanger Nachwuchs im Einsatz

25.7.2016, 06:00 Uhr
Rettungsmarathon: Erlanger Nachwuchs im Einsatz

© Klaus-Dieter Schreiter

Morgens um sieben Uhr begann der „Dienst“ für die Jugendlichen des Roten Kreuzes, der Freiwilligen Feuerwehren Bruck, Kriegenbrunn und Steudach und vom Technischen Hilfswerk. Dienstbesprechung, Fahrzeugpflege, Frühstück – und dann war die Ruhe vorbei.

Zu einem Waldarbeiter-Unfall mussten sie ausrücken und den „Verletzten“ retten. Dann musste eine hilflose Person betreut, eine Ölspur beseitigt und zu einem Wohnungsbrand ausgerückt werden. Der entpuppte sich dann aber nur als angebranntes Essen. Das erleben die Erlanger Feuerwehren beinahe täglich. BRK und THW fuhren die Einsätze teilweise mit, hatten aber auch eigene Aufgaben zu bewältigen.

Nachmittags wurde es dann richtig heftig für die jungen Retter. Auf dem Südgelände von Siemens hatte es eine gewaltige Explosion gegeben. „Tote“ und „Verletzte“ wurden gemeldet. Mit einem Großaufgebot rückten die Feuerwehren, das BRK und das THW an. Schreckliche Szenen spielten sich ab, als die jugendlichen Retter dort eintrafen.

Verletzte und verwirrte Personen rannten herum und schrien um Hilfe, unter einem Haufen Eisenträgern schauten nur noch die Beine einer Person hervor, und aus einem Haufen von Steinen und Beton reckte ein Arm heraus. Mit bloßen Händen wurde der schwer Verletzte ausgegraben und gleichzeitig reanimiert. Zudem brannte es im Keller des explodierten Gebäudes. Routiniert gingen die Nachwuchskräfte in dem Chaos vor, kümmerten sich professionell um die Verletzten, entschieden wo Hilfe zuerst notwendig ist und wo sie zu spät kommt.

Eine aus dem Feuer geborgene Gasflasche musste gekühlt und die Verletzten, nachdem sie erstversorgt waren, durch die Trümmer zu den Rettungswagen transportiert werden. Das alles war Schwerstarbeit, die vom stellvertretenden BRK-Rettungsdienstleiter Thomas Heideloff, von der BRK- Kreisgeschäftsführerin Beate Ulonska, von Stadtbrandinspektor Stephan Neubauer und von Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger kritisch beobachtet wurde.

Lob für die gute Arbeit

Nachdem diese „Katastrophe“ bewältigt war, ging der Alltag weiter. BRK und THW mussten in ihren Unterkünften und in den umliegenden Straßen das Erlernte bei Einsätzen anwenden, die Jugendfeuerwehren mussten in der Dämmerung zu einem Verkehrsunfall ausrücken, ein echtes Feuer kurz nach Mitternacht bekämpfen, und kurz vor Dienstschluss gab es dann auch noch einen Fehlalarm. Die rund 30 Jugendlichen, aber auch die 14 Ausbilder, hatten da einen richtig anstrengenden 24-Stunden-Dienst hinter sich.

Stadtbrandrat Weidinger lobte nicht nur über die gute Arbeit des Nachwuchses, er freute sich auch über die „schon in jungen Jahren hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen in der Stadt“. Die vorbildliche Jugendarbeit, bei allen zwölf Freiwilligen Wehren im Stadtgebiet und bei den anderen Rettungsorganisationen prima funktioniere, sei die Basis für ein gut funktionierendes Sicherheitsunternehmen in der Stadt, resümierte er.

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