Riesenzaun aus Hasendraht gegen Mobilfunk-Strahlen

6.1.2012, 00:00 Uhr
Riesenzaun aus Hasendraht gegen Mobilfunk-Strahlen

© Johnston

„Ich wohne seit 1982 mit unserer Familie auf einem wunderschönen Grundstück, mit Wohnhaus, Werkstatt und Musikstudio, am Ortsrand. Bis zum Sommer 1999 lebte ich dort völlig gesund.

Im Sommer 1999 wurde auf einer Feldscheune, 70 Meter von unserem Grundstück entfernt, ein Sendemast von T-Mobile angebracht. Zuerst bekam ich ein nie gekanntes Jucken an den Händen und Füßen, gleichsam ganz unregelmäßig Schwindelanfälle. Auch brannten mir ständig die Augen und waren immer trocken. Zu jedem Handstreich musste ich mich quälen. Ich wurde mit der Diagnose Schultergelenkstarre beidseitig zu einem Kuraufenthalt geschickt.

Ich war gerade eine Woche zu Hause, da traten die gleichen Probleme wieder auf. Ich bekam zwei Allergieschocks und enorme Atembeschwerden. In der Uniklinik Erlangen legte man mir einen Herzkatheter. Die Ärzte konnten nichts feststellen. So kam ich zur Idee: Wenn ich an der Grundstücksgrenze ein riesiges Schutzgitter so errichte, dass unser Haus im Windschatten zum Sendemast liegt, kann ich mich geschützt bewegen.

Da so ein riesiges Gitter (neun Meter hoch, 24 Meter breit) optisch natürlich nicht in so ein ländliches Gebiet passt und aus Angst vor etwaigen Nachahmern, war die Genehmigung nicht einfach. Aber ich erhielt sie. 2003, als alles fertig war: Nach vier Wochen wurde es von Tag zu Tag besser. Ich fühlte mich wie neugeboren, wie ein neuer Mensch.“

Später hat Schmitt sein Gitter nochmals auf 13,5 Meter Höhe erhöht, weil er wieder über Beschwerden klagte — der Mobilfunkmast war aufgestockt worden.

4 Kommentare