Ringen um ein Brückchen in Erlangen

ERLANGEN - Eine kleine Brücke über den Röthelheimgraben scheint immer mehr zu einer "Herzensangelegenheit" zu werden. Nun wurde die Sache einmal mehr im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss diskutiert.

Das Brückchen über dem Röthelheimgraben, das auch als angenehm kurze Verbindung zum nahegelegenen Biergarten durchaus beliebt war, wurde bekanntlich im Sommer letzten Jahres abgerissen. Bürger hatten nun gefordert, dass an gleicher Stelle wieder ein Übergang geschaffen wird. Ein entsprechender Antrag wurde in der Bürgerversammlung für die Gesamtstadt im November 2017 mehrheitlich so angenommen.

Allerdings hatte Baureferent Josef Weber schon seinerzeit den Bürgern signalisiert, dass jener Steg wohl nicht mehr gebaut werden wird, da die Brücke aus Sicherheitsgründen ganz anders beschaffen sein müsste und dabei auch die Kostensituation mit hineinspielt. Geschätzte Herstellungskosten von etwa 85 000 Euro standen im Raum.

Unberücksichtigt blieben dabei die Kosten möglicher Anpassungsarbeiten an die umliegenden Verkehrswege. Und neben den einmaligen Baukosten würden in der Folge noch die jährlichen Unterhaltskosten mit rund 1750 Euro zu Buche schlagen.

Nur 100 Meter Umweg

Außerdem ergab eine Zählung vom März 2015, dass die Übergänge eine "verhältnismäßig geringe Nutzung" erfahren und deswegen nicht alle vorhandenen Stege dort erhalten bleiben sollen. Überhaupt entstehe durch den Wegfall der Stege letztlich nur ein maximaler Umweg von rund 100 Metern. Auch deswegen bestehe "kein Handlungsbedarf", wie es im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hieß.

Ein paar Stufen

Diese Meinung wurde allerdings nicht von allen geteilt. Beirat Andreas Brock sprach sich beispielsweise dafür aus, dass man diesen "direkten Weg zum Biergarten doch aufrechterhalten" sollte. Und in der vorangegangenen Diskussion meinte Bock noch, dass es ja nicht unbedingt wieder eine Brücke sein muss: "Ein paar Stufen runter und wieder hinauf würden auch gehen."

Da seitens der Bürger der "Bedarf offenbar da ist, schlug Grüne-Liste-Stadtrat Harald Bußmann schließlich vor, das Thema nochmals in den Stadtteilbeirat zu verweisen, was rundum gutgeheißen wurde.