Ruinengelände wird gründlich aufgeräumt

5.12.2016, 11:00 Uhr
Ruinengelände wird gründlich aufgeräumt

© Harald Hofmann

Ursprünglich wollte die Marktgemeinde eine Vorleistung für die Neugestaltung des Geländes erbringen. Sie plante einen städtebaulichen Wettbewerb, bei dem Architekten Vorschläge für die künftige Nutzung (Wohn- wie Gewerbebebauung) liefern sollten. Zu den 85 000 Euro Kosten hatte die Regierung von Oberfranken bereits im Juni vorigen Jahres 63 000 Euro Zuschuss zugesagt. Nun aber müssen weder Staat noch Kommune in die Tasche greifen.

Wie in der letzten Gemeinderatssitzung dargelegt wurde, führte die Rathausverwaltung ein Gespräch mit dem Hauptgläubiger des Anwesens. Der habe zu verstehen gegeben, dass er das Grundstück übernehmen und die Abbrucharbeiten und Altlastenbeseitigung selbst übernehmen wolle. Auch um Investoren werde er sich in Eigenregie bemühen.

Die Möglichkeit eines Ideenwettbewerbs mit staatlichen Zuschüssen sei vom Gläubiger nicht favorisiert worden, so wurde die Situation in einer Sitzungsvorlage für den Gemeinderat skizziert. Das staatliche Förderprogramm zur Revitalisierung von Industrie- und Gewerbebrachen laufe nun auch zum Jahresende aus, und die Antragsformalitäten seien nicht mehr zu erledigen.

„Alle weiteren Maßnahmen (an dem Grundstück) sollen vor dem Hintergrund der gemeindlichen Planungshoheit in enger Abstimmung mit dem Markt durchgeführt werden“, versichert die Kommunalverwaltung. Das Gelände befindet sich immerhin unweit des Ortskerns zwischen Raiffeisen-, Werk- und Gräfenberger Straße sowie des Stockäckerwegs.

Sanierungsprogramm 2017

Neben dem neuen Marschplan für das Hemmerleingelände befasste sich der Gemeinderat auch mit dem Ortskern-Sanierungsprogramm 2017 bis 2020. Neben der Fassadenrenovierung sowie der energetischen und behindertengerechten Umgestaltung des Rathauses Klosterhof sind Restaurierungsarbeiten an der Stadtmauer und am Erleinhofer Tor vorgesehen. Darüber hinaus sollen im Ort dann auch zusätzliche Parkplätze geschaffen werden.

Aber auch Privatprojekte wie die Fassadenrenovierung des Anwesens Forchheimer Straße 7 (ein bis ins 17. Jahrhundert zurückreichendes Sandstein- und Fachwerkgebäude) sowie die Verschönerung einer malerischen Scheune in der Ermreuther Hauptstraße werden gefördert.

Damit auch künftig Staatsmittel fließen, muss die Marktgemeinde allerdings nach staatlicher Vorgabe ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ erstellen. Dafür werden unter Mitwirkung aller Bevölkerungs- und Altersgruppen sowie von Verbänden und Vereinen Zielvorgaben erarbeitet: unter anderem für die Ortsstruktur, das Wohnen und für die Wirtschaft, Beschäftigung und soziale Infrastruktur (Budget 50 000 Euro).

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