Sanierung des Hauptsammlers für die Erlanger Abwässer

16.11.2018, 18:27 Uhr
Die Sanierung des Hauptsammlers unter der A73 ist in vollem Gange. Derzeit werden die sogenannten GFK-Haubenprofile eingebaut.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Sanierung des Hauptsammlers unter der A73 ist in vollem Gange. Derzeit werden die sogenannten GFK-Haubenprofile eingebaut.

Bereits seit zwei Jahren wird geplant, jetzt haben die Arbeiten für die Sanierung des Hauptsammlers für die Erlanger Abwässer, der unter der Autobahn liegt, begonnen. Nachdem die Fahrspuren auf der A73 verschwenkt worden waren, damit auf dem Mittelstreifen genügend Platz für die Baustelle ist, wurde eine Baugrube ausgehoben. Bevor jedoch die Spundwände dafür in die Erde gerammt werden konnten, wurde der Boden noch auf Kampfmittel aus dem Krieg untersucht werden. 

Leichte Verzögerungen hat es laut Projektleiter Sebastian Brunner von der Firma Isas aus Füssen gegeben, weil die ersten Haubenprofile nicht rechtzeitig eintrafen. Doch auf den Gesamtfortschritt habe das keinen Einfluss. Und nun werden die insgesamt 208 Profile für den Sanierungsbereich C, der rund 637 Meter lang ist, zügig angeliefert. Die Profile sind eiförmig, rund 1,50 Meter hoch und knapp 90 Zentimeter breit. In Ungarn wurden sie passgenau gefertigt. 

Dafür wurde eine mit Harz getränkte Glasfasermatte auf einen Dorn gewickelt, der dem Profil des Hauptsammelers entspricht. Die äußeren Bereiche wurden noch mit Sand versetzt. So entsteht eine Wand, die den hohen Anforderungen entspricht. Das Versenken dieser Profile und das anschließende Einschieben in den Hauptsammler ist eine spannende Geschichte. Das Profil passt genau in den Sammler, der in der Baugrube aufgeschnitten wurde. Sobald es dort vom Kran abgesetzt ist, kommt ein Schlitten aus der gut 1,50 Meter hohen und 90 Zentimeter breiten Sammlerröhre heraus gefahren, auf dem ein Arbeiter sitzt. 
Der Arbeiter fährt das Haupenprofil mit dem Schlitten 300 Meter weit in die stockdunkle und enge Röhre hinein. Dort wird es mit den anderen Profilen so zusammen gepresst und mit einer Dichtung versehen, dass die Nahtstelle absolut dicht ist. Die Arbeit scheint zumindest für den „Schlittenfahrer“ gefährlich. Das aber sei sie nicht, versichert Projektleiter Sebastian Brunner, zumal in dem Hauptsammler immer ein starker Luftzug vorhanden ist, der für genügend Sauerstoff sorgt. Platzangst darf man bei dieser etwas gruselig anmutenden Arbeit allerdings nicht haben. Und für den Fall, dass es doch einmal ein Problem geben sollte, gibt es ausgeklügelte Rettungsszenarien.

Zehn bis 15 solcher Profile können pro Tag in den Sammler eingeschoben werden. Ab Januar kommt dann der nächste Bereich dran, der weiter in Richtung Klärwerk liegt. Er ist 633 Meter lang, die dort einzusetzenden Haupenprofile haben eine Höhe von 1,42 Meter und eine Breite von gut einen Meter. 

Denn der Erlanger Hauptsammler wird in Richtung Klärwerk immer größer, weil dort immer mehr Kloake zusammen fließt. Im März werden die Arbeiten dann erst einmal eingestellt, weil die Autobahndirektion die Verkehrsbeschränkungen in den Sommermonaten nicht genehmigt hat. Die nächsten Bauabschnitte sollen dann ab Oktober 2019 folgen.

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