Schauspielerin in Erlangen: "Jetzt bin ich sehr, sehr froh"

15.8.2018, 16:00 Uhr
Schauspielerin in Erlangen:

© Harald Sippel

Natürlich – Tänzerin wollte sie ursprünglich werden. Der Traum vieler Mädchen, aber es kam, wie so häufig, anders. Aber anders als viele andere Biografien erweist sich überhaupt der bisherige Lebensweg der 30-Jährigen: Geboren wurde sie in Tiraspol/Moldawien in eine Musikerfamilie hinein, die Eltern flüchteten 1992. Erst zwei Jahre später gab’s die Familienzusammenführung. Aber auch danach wurde immer viel herumgereist, "das Reisen", sagt Alexandra Ostapenko, "bin ich von klein auf gewohnt." Immer wieder an einem anderen Ort sein – keine schlechte Voraussetzung für den Beruf des Schauspielers.

Opernsendungen und vor allem Ballett, das sah sich das Kind Alexandra mit ihrer Oma, einer Opernsängerin, gern im Fernsehen an. Das nährte den Wunsch nach einer Tanzausbildung. Doch in ihren letzten drei Jahren an der Ulmer Waldorfschule verliebte sie sich in den Dozenten ihrer Theater-AG. Der Wille hin zur Bühnenkunst war geweckt, doch noch traute sie sich nicht. "Um von der Schauspielerei wegzukommen", begann sie ein Studium der Romanistik und Literaturwissenschaften in Augsburg. Das war zwar nicht das Richtige ("ich bin nach einem halben Jahr eingegangen"), die Praktika am Theater waren es umso mehr. Dann, nach anderthalb Jahren Vorsprechen an Schauspielschulen, kam schließlich an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover das Okay. "Dort habe ich sofort gemerkt: Hier ist es gut, jetzt geht das Leben los. Ich habe

auf der Schauspielschule alles aufgesaugt und die vier Jahre extrem genossen."

Stückverträge in Hannover, Oldenburg, Paderborn und Celle folgten. "Ich habe mich in diesen freien Engagements sehr wohl gefühlt." Für einen weiteren Stückvertrag hat Alexandra Ostapenko in Erlangen vorgesprochen – nur um zu erfahren, dass es mit der Gastrolle nichts wird, aber mit einer Festanstellung. "Zuerst dachte ich: Oh, Gott, nein! Aber jetzt bin ich sehr, sehr froh." Zu sehen war sie seitdem unter anderen in "Willkommen", "Die Physiker" und "I’m a loser, Baby!"

"Ich bin streng und fordernd", sagt Alexandra Ostapenko, die sich die für den Beruf nötige Extrovertiertheit erst antrainieren musste. "Ich habe einen sehr hohen Anspruch an mich selbst und will immer das Allerbeste herausholen."

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