Schloss Marloffstein soll keine Unterkunft für Flüchtlinge werden

27.2.2016, 06:00 Uhr
Schloss Marloffstein soll keine Unterkunft für Flüchtlinge werden

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Wie von Bürgermeister Eduard Walz zu erfahren war, ist das Schloss vor etwa einem Jahr von der Eigentümergemeinschaft verkauft worden. Erworben habe es ein Gemeinderatsmitglied, das auch im Immobiliengeschäft tätig sei, sagte Walz den EN auf Anfrage.

Weil dieses Gemeinderatsmitglied bereits ein Haus am Friedhofweg für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt hat, kam sofort das Gerücht auf, es wolle das Schloss, das zwischen 1691 und 1695 über einer Burg aus dem 11. Jahrhundert erbaut wurde, in ein Flüchtlingsheim umbauen.

Längst weiterverkauft

Laut Bürgermeister Walz hat das Gemeinderatsmitglied das Schloss aber längst weiterverkauft. Der neue Eigentümer hat inzwischen eine Wohnung an eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien vermietet. Die Familienmitglieder, die zuvor in dem ihr zugewiesenen Haus am Friedhofweg gewohnt hatten, seien als Flüchtlinge anerkannt worden. Sie wollten in Marloffstein bleiben und hätten darum eine Wohnung gesucht — und im Schloss gefunden.

Das Gerücht, dass das Schloss zur Asylunterkunft werden soll, sei wohl auch durch diese Vermietung entstanden, meint der Bürgermeister. An dem Gerede sei jedoch überhaupt nichts dran. Das Schloss solle vielleicht sogar in ein Hotel umgebaut werden, sagte Walz.

Im Übrigen hätten zwei weitere Familien die Anerkennung als Flüchtlinge erhalten und jeweils eine Wohnung in der Gemeinde gefunden.

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