Schmerz der Trennung und die Vergänglichkeit

17.2.2009, 00:00 Uhr

Der in Erlangen lebende freischaffende Schauspieler und Musiker Stefan Rieger stellt in «Fallen und Fallenstellen» eine Auswahl seiner Gedichte der letzten 20 Jahre vor.

Dementsprechend streift die Anthologie zahlreiche bedeutende Themen der Literatur, von der Suche nach dem eigenen Selbst über Liebe und Verlassen bis hin zur eigenen Vergänglichkeit. Diese inhaltliche, ebenso wie die formale Vielfalt der Texte macht den Band für den Leser bisweilen sperrig. Lockere, mitunter etwas banale Aperçus stehen neben politisch-sozialkritischen Gedichten, die es leider nicht vermögen, allzu Bekanntes hinter sich zu lassen.

Demgegenüber setzt Riegers Sammlung dort ihre Glanzlichter, wo in den Ängsten und Selbstzweifeln des lyrischen Ichs die Person des Autors hindurch zu scheinen scheint. Diese, in pointierten und treffenden Bildern geschilderten, intimen Momente sind authentisch und durchaus lesenswert.

Poetische Bilder

Ferner gibt eine Erlanger PR-Managerin und Journalistin unter dem Pseudonym Dana Keerl ihr Debüt mit «Un Nah». Diese «Ex-Gedichte von der Liebe» beschreiben in vielseitigen, teils intensiven und sehr poetischen Bildern den Schmerz der Trennung. Heimatlos geworden, «läuft und rennt» das lyrische Ich, «obwohl amputiert», umher auf der Suche nach dem gemeinsamen Haus. Doch dieses ist eingestürzt, die Liebe ist gescheitert und enttäuscht.

Abwechslungsreich, mal zornig-temporeich, mal melancholisch-getragen, beschreibt Keerl die «Krankheit» des Verlassenseins, die sogar schwerer wiegt als «Hungersnöte». Im inneren Monolog sowie im inneren Zwiegespräch des lyrischen Ichs, aber auch aus der Distanz der dritten Person, vermag die Autorin durchaus den Geschmack «der salzigen Tränen» zu vermitteln. FLORIAN BRAUNREUTHER

Beide Gedichtbände sind im Buchhandel erhältlich sowie über www.bod.de zu beziehen.