Schubkarrefahren für die BMX-Bundesligarennen

16.9.2014, 08:00 Uhr
Für die auf der BMX-Bahn des RC 50 Erlangen stattfindenden beiden Bundesliga-Läufe wird die Strecke neu umpräpariert.Thomas Post, Susanne und Thomas Otto und Yannick Poncette karren hier die neue Oberfläche heran und verteilen sie.

© Klaus-Dieter Schreiter Für die auf der BMX-Bahn des RC 50 Erlangen stattfindenden beiden Bundesliga-Läufe wird die Strecke neu umpräpariert.Thomas Post, Susanne und Thomas Otto und Yannick Poncette karren hier die neue Oberfläche heran und verteilen sie.

„Die Vorbereitung dieser Mammutveranstaltung beginnt eigentlich schon mit der Bewerbung dafür, und die haben wir bereits vor anderthalb Jahren abgegeben“, sagt Thomas Otto, der nicht nur Vorstand des Vereins mit seinen 260 Mitgliedern ist, sondern auch noch selbst bei Wettkämpfen auf das BMX-Rad steigt. Die Vergabe der beiden Bundesligarennen erfolgte im Februar letzten Jahres. Seit 2003 haben die Erlanger BMXer bereits neun Mal den Zuschlag für ein Bundesligarennen bekommen. Entsprechend groß ist die Erfahrung bei der Vorbereitung. Eigentlich wollten Thomas Otto und sein Team die Rennen am 1. Mai ausrichten, dann hätten sie die Großveranstaltung zusammen mit der Erlanger Rädli organisieren und den doppelten Aufwand sparen können. Das aber hat nicht geklappt.

Infrastruktur fehlt

Weil der RC 50 an der Rennstrecke an der Spardorfer Straße noch nicht über ein Vereinsheim verfügt, ist der Aufwand besonders hoch, muss vieles weit im Voraus geplant werden. Die Zeltstadt für die Aktiven beispielsweise wird auf dem Pausenhof des Spardorfer Schulzentrums errichtet, weil die Sportanlage des RC 50 direkt an ein Naturschutzgebiet grenzt und dort keine Zelte aufgestellt werden dürfen. Sanitäre Einrichtungen gibt es an der BMX-Bahn auch noch nicht, darum wurde mit der Gemeinde Spardorf die Benutzung der Einrichtungen auf der nahen Sportanlage geregelt. Außerdem werden Dixi-Klos an der Bahn aufgestellt. „Wir haben den Nachteil, dass wir alles herankarren müssen“, stöhnt Thomas Otto.

Thomas Otto (l.) und Roger Poncette verfestigen hier die neue Oberfäche mit einem Rüttler.

Thomas Otto (l.) und Roger Poncette verfestigen hier die neue Oberfäche mit einem Rüttler. © Klaus-Dieter Schreiter

Bereits vor sechs Wochen wurde die Verpflegung organisiert. 800 Bratwürste, 350 Steaks, 1000 Brötchen, 13 Kilogramm Hackfleisch, 25 Kilogramm Nudeln, 30 Salate und 30 Kuchen müssen erst einmal besorgt, verarbeitet, gekühlt, an den Theken angeboten werden. Für die Tombola sind die Damen im Verein bereits seit Juni unterwegs, um Preise zu sammeln. „Das ist auch kein schöner Job“, meint Otto. Über 200 Preise sind von Erlanger Privat- und Geschäftsleuten bereits gespendet worden, etliche werden auch noch hinzugekauft. „Die Einnahmen aus der Tombola sind für den Verein unheimlich wichtig, denn so eine Veranstaltung kostet richtig Geld“, so Otto. Für ein Bundesliga-Wochenende, wie es jetzt ansteht, muss der Verein rund 7000 Euro investieren.

Einen Großteil der Kosten verschlingt das Herrichten der Bahn. Der alte Belag muss abgetragen werden, dann wird ein grober Untergrund aufgetragen, dann der Feinbelag, zum Schluss wird die Oberfläche mit dem Rüttler verfestigt. Etliche Tonnen Sand werden dabei bewegt. Das alles machen die Mitglieder in Eigenarbeit, selbst Elitefahrer wie Julian Schmidt und Nadja Pries helfen fleißig mit – wenn sie nicht gerade auf Wettkämpfen in der Welt unterwegs sind. „Es ist zwar viel Arbeit, die da jedes Jahr auf uns zukommt, aber irgendwie macht es auch Spaß“, strahlt Thomas Otto, als er gerade die Rüttelmaschine ausgeschaltet hat und die Arme ausschüttelt. Für 2015 hat der Bund Deutscher Radfahrer den RC 50 schon wieder mit einem Bundesliga-Renn-Wochenende beauftragt. Dann könnte bereits das neue Vereinsheim nutzbar sein, mit dessen Bau gleich nach den Rennen begonnen werden soll. Und dann, da sind sich die Vereinsmitglieder sicher, wird alles viel leichter werden.

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