Seltene Blicke in den Dreiseithof in Steinbach

10.9.2018, 18:00 Uhr
Seltene Blicke in den Dreiseithof in Steinbach

© Harald Hofmann

"Entdecken, was uns verbindet" — Unter diesem Motto hatten am Tag des offenen Denkmals bundesweit über 7500 denkmalgeschützte und einmalige Bauwerke zum Besuch eingeladen. Auch im Landkreis Forchheim nutzten zahlreiche Besucher die Möglichkeit zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit. So vielschichtig die Baukultur, so vielschichtig auch das Angebot, das ehemalige Getreidespeicher, Burgen, Schleusen, Wallfahrtskapellen, Stadttorhäuser und vieles mehr umfasste.

Prägt das Ortsbild

Im Kleinsendelbacher Gemeindeteil Steinbach zeigte Familie Bührle ihren schönen "Stoffelshof" und bot Einblicke in die erfolgten Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Der Hof ist ein sogenannter Dreiseithof, der zu den ältesten Anwesen der Ortschaft zählt.

Erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und 1674 mit einem Wohnstallhaus versehen, prägt er zusammen mit den umliegenden Höfen das Bild des alten Ortskerns von Steinbach.

Mit der Synagoge und dem Schwarzhaupthaus luden in Ermreuth gleich zwei Baudenkmale zum Besuch. 1822 erbaut, wurde die Synagoge 1938 geschändet und verwüstet und wurde jahrelang als Lagerraum benutzt, bis sie der Markt Neunkirchen 1975 erwarb. Nach mehrjähriger Restaurierung wurde die Synagoge 1994 als Gotteshaus wiedergeweiht und als Begegnungsstätte mit Museum für jüdische Geschichte und Kultur eröffnet.

Das Schwarzhaupthaus war bis zum Zweiten Weltkrieg in jüdischem Besitz und bildet mit der direkt daneben stehenden Synagoge ein einmaliges Ensemble.

Erbaut wurde es Mitte des 18. Jahrhunderts von Jacob Joel Levi und Moses Gönninger und trägt heute noch den Namen seines letzten Besitzers "Schwarzhaupt". Neben Live-Musik mit französischen Chansons bot Eigentümer Hermann Stengel Führungen durch das Anwesen, das er mit hohem Eigeneinsatz unter denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten aufwändig restauriert.

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