Sicherheitspoller sollen Erlanger Waldweihnacht schützen

31.10.2017, 11:30 Uhr
Sicherheitspoller sollen Erlanger Waldweihnacht schützen

© F.: Pfrogner

Konkret werden das Ordnungs- und Verkehrsamt in der Woche vor der Eröffnung der Waldweihnacht auf dem Schlossplatz die Zufahrten zu diesem Platz "behindern" – die bereits zur Bergkirchweih 2017 erstmals eingesetzten Beton-Poller werden erneut eingesetzt. Mit dieser Maßnahme wird durch den Erlanger Sicherheits-Referenten Thomas Ternes – mittlerweile bundesweit und durch Beschlüsse von Städte- und Gemeindetagen "abgesegnet" – auf das Berliner Attentat vom 19. Dezember 2016 reagiert, als der als Asylbewerber in Deutschland lebende Attentäter Anis Amri ungebremst in eine Menschenmenge auf dem Berliner Weihnachtsmarkt gerast war.

Konkret werden die breiten Zufahrten zum Markt- und Schlossplatz am nördlichen Ende der Fußgängerzone an der Ecke der Hauptstraße zur Heuwaag- und Wasserturmstraße sowie am Nordende des Hugenottenplatzes durch Betonpoller so verengt, dass große Fahrzeuge nicht passieren können. Zudem werden die weiteren Zufahrten über die Nebenstraßen (Apfel- und Halbmondstraße, Pauli-, Helm- und Einhornstraße) gesichert.

In einer Mitteilung an die Anwohner und Geschäftsleute in der Innenstadt werden diese Maßnahmen nicht nur angekündigt, sondern auch die möglichen Auswirkungen geschildert. Beispielsweise, dass durch diese Sperren der Anwohner- und Lieferverkehr ab Montag, 20. November (also genau eine Woche vor der Eröffnung der Waldweihnacht) bis zum 27. Dezember – dem Abbau des Marktes – nur verlangsamt durchgeführt werden kann, da die Hindernisse einen vermehrten Rangieraufwand für Personenwagen und Lieferfahrzeuge erfordern.

Sicherheitspoller sollen Erlanger Waldweihnacht schützen

Damit nicht genug, es wird auch Beschränkungen bei den Fahrzeugen selbst geben. So werden Lastkraftwagen (oder andere Fahrzeuge) mit einer Länge von mehr als zehn Metern sowie Zugmaschinen mit Anhängern generell ausgesperrt – gerade Geschäftsleute tun also gut daran, geplanten Anlieferungen von sperrigem Gut vorher zu organisieren und ihre Lieferanten von den Verkehrsbeschränkungen in Kenntnis zu setzen.

Auch für die Polizei ist so ein Großereignis eine Herausforderung, müssen doch vermehrte Streifen eingesetzt werden, um das Geschehen zu beobachten und um auf eventuelle Gefahren rechtzeitig reagieren zu können. Erlangens neuer Polizeichef Peter Kreisel hatte bereits bei seinem Amtsantritt angekündigt, dass "die Sicherheit im öffentlichen Raum für mich immer ein wesentlicher Parameter (ist), weil die Bürger Veränderungen und Vorfälle dort unmittelbar mitbekommen."

Und er legt Wert darauf, dass – wie nach der Bergkirchweih auch in diesem Fall die Polizei und die Stadt ein gemeinsames Sicherheitskonzept entwickeln – auch wenn es absolute Sicherheit nicht geben könne. Schließlich wolle man solche Feste durch Schutz erst ermöglichen, sie aber auch nicht zur Festung machen.

Als zur Bergkirchweih 2017 die Betonpoller erstmals aufgestellt wurden, gab es wegen deren trister Anmutung erst einmal Kritik, die sich aber schnell verwandelte. Als nämlich die Erlanger Jugendkunstschule ihre Schülerinnen und Schüler mit Farbeimern und Pinseln ausstattete, um die grauen Klötze etwas freundlicher zu gestalten. Drei Tage lang wurde gepinselt und gemalt nach dem Motto: "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen", wie Susanne Stemmler von der Jugendkunstschule sagte.

Auf der letzten verbliebenen grauen Säule konnten die Kinder schließlich noch ihre Handabdrücke hinterlassen. Auch Kinder oder Erwachsene, die zufällig vorbeikamen, durften sich an der Aktion natürlich beteiligen. Dass die Sicherheits-Poller nicht nur für die Bergkirchweih geplant waren, sondern auch bei anderen Veranstaltungen zum Einsatz kommen, war von vornherein klar.

Mannshohe Sperren

Die mannshohen Sperren werden also mit dem Beginn der Weihnachtszeit Abwehrbereitschaft und Prävention signalisieren, den täglichen Betrieb aber, vor allem für Fußgänger und Radfahrer, so wenig wie möglich beeinträchtigen.

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