Siemens-Campus beeinflusst den Verkehr in Erlangen

18.3.2019, 06:00 Uhr
Siemens-Campus beeinflusst den Verkehr in Erlangen

© Foto: Harald Sippel

6000 Parkplätze will Siemens für den rund 500 Millionen Euro teuren Campus insgesamt zur Verfügung stellen, sagte Christoph Hessel, Geschäftsführer des Siemens-Campus. Weil die Autos zu diesen Parkplätzen auch fahren müssen, stellten Christian Korda und Thomas Laubersdörfer vom städtischen Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung vor, wie die Verkehrsströme der Zukunft über Paul-Gossen-Straße und Günther-Scharowsky-Straße fließen sollen.

Verkehrszahlen aus dem Jahr 2015 

Ein Thema, das auch die Anwohner rund um den Siemens-Campus beunruhigt: "Wieso sind die Parkhäuser nicht in der Paul-Gossenstraße?", wollte ein Anwohner wissen. "Wird bei dem vielen Verkehr Rücksicht auf Kinder und die nahen Wohngebiete genommen?", fragte ein anderer.

Christian Korda, erklärte, dass sich die Stadt auf Verkehrszahlen aus dem Jahr 2015 beziehe. "Wir können aber auch nicht sagen, wie sich der Verkehr in der Zukunft entwickelt". Zur Verkehrsregelung sei die Ampel am besten geeignet.

Um einen flüssigen Verkehrsfluss zu erreichen, sei es nicht möglich gewesen, die Parkhäuser in die Paul-Gossen-Straße zu versetzen. Auch Christoph Hessel erklärte, dass die Firma Siemens, "die Pendlerströme nicht steuern könne". Klar sei nur, dass 2020 die ersten 5500 Siemens-Mitarbeiter in den Campus ziehen werden. Wie die 5500 dort hinkämen, darauf habe Siemens keinen Einfluss. "Vielleicht müssen wir 2030 die Parkhäuser sogar abbauen, weil sich die Mobilität ganz anders als gedacht entwickelt", sagte Hessel.

Thomas Laubersdörfer zeigte dann an einer Folie, wie der Verkehr in der Paul-Gossen-Straße und der Günther-Scharowsky-Straße geleitet werden soll. Die große Masse soll über die Paul-Gossen-Straße fahren. "Rechtsabbiegen wird erleichtert", sagte Laubersdörfer. Auch werde die Ampelschaltung entsprechend programmiert, dass sich zu den Stoßzeiten wenig Staus bilden sollen.

Unterführungen "sind zu gefährlich"

Warum Fußgänger und Radfahrer nicht in einer Unterführung die Paul-Gossen-Straße passieren können?, lautete eine Frage. Fachmann Christian Korda erklärte, dass sich Unterführungen nicht bewährt hätten. "Sie sind zu gefährlich, wenn Fußgänger und Radfahrer gleichzeitig unterwegs sind. Auch fürchten sich viele Frauen vor diesen Unterführungen". Etliche Städte würden die Unterführungen sogar wieder zurückbauen.

Über aktuelle Probleme mit dem Auto über die Felix-Klein-Straße in das Einkaufszentrum in der Cumianastraße zu kommen, schilderte ein Anwohner aus Bruck. Diese Probleme seien durch die Baustelle in der Günther-Scharowsky-Straße entstanden, erklärte Christian Korda. Auch lasse Siemens über die Günther-Scharowsky-Straße einige Anschlüsse für den Siemens-Campus legen, sagte Christoph Hessel.

Der erste Bauabschnitt wird 2020 fertig sein, jetzt hat Siemens den Auftrag für das Modul 2 vergeben. Wesentlicher Bestandteil wird ein "repräsentatives Empfangsgebäude" sein. Daneben werden auf 80 000 Quadratmetern vier weitere Bürogebäude und drei Parkhäuser in Holzhybrid-Bauweise errichtet.

 

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