Skulpturachse in Tennenlohe steht auf der Kippe

22.2.2018, 11:30 Uhr
Der Stadtkreis des Nürnberger Künstlers Helmuth Hahn steht noch, andere Kunstwerke sind aber schon abgebaut worden.

© Klaus-Dieter Schreiter Der Stadtkreis des Nürnberger Künstlers Helmuth Hahn steht noch, andere Kunstwerke sind aber schon abgebaut worden.

"Schweren Herzens" habe man sich entschieden, den Verein aufzulösen, sagt dessen Vorsitzende Alexandra Wunderlich. Jedoch habe man die Schwerpunkte, den Ort und die Kunst zusammen zu bringen, nicht wie erhofft setzen können. Auch über die Homepage tennenlohe.de sollte das erreicht werden. Die hatte der Tennenloher Künstler Dieter Erhard zur Verfügung gestellt.

Mit einer kleinen Feier war sie offiziell online gegangen und hatte bereits während der Anfangsphase täglich an die 2000 Klicks. Sie sollte für die Unternehmen, die den Verein unterstützen, einen Mehrwert bieten, sollte die Besucher darüber informieren, was in Tennenlohe alles so läuft. Aber das Interesse an dieser Informationsdrehscheibe ist dann schnell abgeebbt. Eine Homepage habe wohl nicht mehr den Stellenwert, andere Medien hätten ihr den Rang abgelaufen, mutmaßt Alexandra Wunderlich.

Ein paar Bänke hatte der Verein mit Unterstützung der Gewerbetreibenden in dem High-Tech-Vorort aufgestellt, Dieter Erhards "Tennenloher Würfel" auch, und Filme sind gedreht worden von den Künstlern, die sich an der Skulpturachse beteiligt haben. Diese Videos hatte man auf die Homepage gestellt. Doch die gibt es nun schon gar nicht mehr, Besucher der Seite werden auf Facebook weiter geleitet.

Die Skulpturachse aber existiert noch, und die soll auch weiterhin ein Teil des Kunstvororts Tennenlohe bleiben. Alexandra Wunderlich hat bereits Vorstellungen, wie dieses künstlerische Highlight weiter gepflegt und betreut werden kann. Das ist auch nötig, denn von den anfangs 19 Künstlern haben einige bereits ihre Werke wieder abgebaut. Darum sollen neue her.

Entschieden über die zukünftige Betreuung der Skulpturachse sei zwar noch nichts, doch könne sie sich vorstellen, dass der Kunstkreis Tennenlohe die Aufgabe übernimmt, in dem sie sich nun noch mehr engagieren wolle, sagte Wunderlich.

Forstdirektor Peter Pröbstle, der im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) auch für den Sebalder Reichswald zuständig ist und bekanntlich der Initiator für die Skulpturachse war, strebt jedoch eine andere Lösung an. "Die Skulpturachse an einen anderen Verein dranhängen ist eher ungünstig", meint er.

Viele Menschen hätten ihn angesprochen auf die geniale Verbindung von Naherholung und Kunstgenuss, das Projekt sei genau so angekommen, wie er es sich vorgestellt habe. Darum will er nun einen eigenen Verein gründen, der sich um die Skulpturachse kümmert. Nur sieben Mitglieder soll der nach Pröbstles Vorstellung haben. Wer das sein wird, weiß er schon, will das aber noch nicht verraten. "Es gibt etliche Interessierte."

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