Spannendes Spiel mit Damen, Türmen und Königen

10.1.2015, 06:00 Uhr
Spannendes Spiel mit Damen, Türmen und Königen

© Foto: Scott Johnston

Während bei den meisten anderen Sportarten vor allem körperliche Fitness und motorische Fähigkeiten gefragt sind, passiert beim Schach das Entscheidende im Kopf der Spieler. Dabei werden unter anderem Konzentration, Empathie und strategisches Denken gefördert.

„Dass man manchmal ganz schön nachdenken muss und jeder Zug gut überlegt sein sollte, mag am Anfang den ein oder anderen abschrecken, doch macht dies auch unheimlich Spaß. Wenn einen das Schachfieber einmal gepackt hat, lässt es einen kaum mehr los“, so Harald Braungardt, der Vorsitzende der SG Eckental.

Als Zehnjähriger kam er durch seinen Vater zum Schach. Seitdem ist er fasziniert davon, was für Züge und Winkelzüge sich mit König, Dame sowie den Türmen, Springern, Läufern und Bauern vornehmen lassen.

Besondere Duelle

Früher spielte er in Ebermannstadt. Und wenn es bei den Liga-Kämpfen damals gegen Eckental ging, freute er sich jedes Mal auf eine besondere Herausforderung: Das Duell am Spitzenbrett mit Helmut Reichenberger, dem damaligen Vorsitzenden der Eckentaler Schachgemeinschaft. „Dies waren meist Partien auf des Messers Schneide, lange Kämpfe mit ungewissem Ausgang“ erinnert sich Braungardt.

Die Verdienste Reichenbergers würdigte zum Jubiläum jetzt auch Bürgermeisterin Ilse Dölle, die ihm nicht nur eine Packung Schachpralinen, sondern auch eine finanzielle Zuwendung für den Jugendbereich überreichte. Harald Braungardt sagt: „Da herrscht zurzeit Notstand im Verein — trotz vieler überragender Erfolge der Eckentaler Schachjugend in der Vergangenheit.“

1979 wurde die männliche Jugend der SG Eckental mit Klaus Zeuch, Michael Autenrieth und Frank Rohrbach überlegen Bezirksmeister. Autenrieth und Rohrbach wechselten später zum Erlanger Turnerbund. wo sie in der Mannschaft für die 1. Bundesliga mitspielten.

Auch die Eckentaler Mädchen brillierten am Brett. Hervorzuheben ist vor allem Ruth Ferstl, die 2001 bei der bayerischen Einzelmeisterschaft der Mädchen in der Altersklasse U12 den dritten Platz belegte und diesen Erfolg zwei Jahre später in der U14 wiederholen konnte.

Die Eckentaler Mädchenmannschaft mit Ruth Ferstl, Cordula Trunk, Alexandra Hug und Christine Stenz holte sich 2004 die bayerische Meisterschaft, was zur Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Norderstedt berechtigte.

Bis vor einigen Jahren stellte die SGE fünf Jugendmannschaften. Heute spielen noch vier Jugendliche aktiv im Verein, was nicht mehr ausreicht, um ein Team für die Liga-Wettkämpfe zu melden.

Der Hauptgrund für die Nachwuchsprobleme ist laut 2. Vorsitzenden Klemens Treß das immense Freizeitangebot, dem sich Jugendliche heute gegenübersehen. Das Internet inklusive der sozialen Netzwerke, Computerspiele sowie Veranstaltungen und Einrichtungen mit einem wesentlicheren Spektrum als früher beanspruchen inzwischen viel Zeit und bereiten bekanntlich auch anderen Sportvereinen oder den Freiwilligen Feuerwehren Sorgen.

Neue Möglichkeiten

Für Treß und Braungardt bietet die digitale Welt jedoch auch neue Möglichkeiten für den Schachsport. So lässt sich auch online gegeneinander antreten. In Foren kann man außerdem raffinierte Problemlösungen austauschen.

„Fritz & Fertig“ wurde 2011 als Software des Jahres ausgezeichnet. Kinder und Jugendliche vermögen damit spielerisch Schach zu lernen und so rasch ein Gespür dafür zu entwickeln, wie sich der Gegner mit Finesse Matt setzen lässt. Auch Schachcomputer, bei denen man verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen kann, sind prima Sparringspartner.

Um die Fähigkeiten weiterzuentwickeln, ist ein Verein freilich nach wie vor elementar. Erfahrene Spieler können einem über die Schulter schauen und Tipps geben. Zudem lassen sich Wettkampf-Erfahrungen sammeln. Hinzu kommen der soziale Austausch mit den anderen Mitgliedern und das Vereinsleben.

Auch für Erwachsene ist Schach eine Bereicherung des Alltags. Informieren kann man sich auf der Homepage www.sg-eckental.de oder indem man einfach unverbindlich bei einem der Vereinsabende jeden Freitag ab 19 Uhr in der Kantine der Firma Kubat an der Brander Orchideenstraße vorbeikommt.

Das Schüler- und Jugendtraining findet immer freitags von 17 Uhr bis 18.30 Uhr im Vereins- und Musikraum des Schulzentrums in Eschenau statt.

 

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