Spektakulär: Riesige Brücke wurde über A3 geschoben

7.10.2018, 12:47 Uhr
Die Stahlkonstruktion der neuen Brücke im Verlauf der Eltersdorfer Straße ist in einer eindrucksvollen nächtlichen Aktion über die Autobahn geschoben worden.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Stahlkonstruktion der neuen Brücke im Verlauf der Eltersdorfer Straße ist in einer eindrucksvollen nächtlichen Aktion über die Autobahn geschoben worden.

Die Konstruktion war in den letzten Monaten neben der Autobahn zusammen gebaut worden. Drei Monate lang hatten die Spezialisten auf dem Baugelände neben der Autobahn die aus Dessau und Röslau angelieferten Stahlteile zusammen geschraubt und geschweißt, bis die Stahlkonstruktion für die neue Brücke über die A3 bei Eltersdorf fertig war. 70 Meter ist das Ungetüm lang, 16 Meter breit, es wiegt fast 400 Tonnen.

Nun musste die fertige Konstruktion nur noch dort hin transportiert werden, wo sie hin gehört. Nämlich genau an die Stelle, an der einst die alte Brücke über die A3 stand, die Eltersdorf mit Bruck verbindet. Die war bekanntlich im Februar abgerissen worden, weil die Autobahn breiter wird und die Brücke damit zu kurz war. Eine Spezialfirma aus Holland hatte der Generalunternehmer für Abriss und Neubau, die Firma Züblin mit Stammsitz in Stuttgart, engagiert, um das zu erledigen. Jeweils zehn fest miteinander gekoppelte Modulfahrzeuge mit eigenem Antrieb, die im Fachjargon "Self-Propelled Modular Transporter (SPMT)" heißen, wurden unter jedem Ende der Stahlkonstruktion platziert, mit Hydraulikpressen wurde diese dann angehoben.

A3 wurde komplett gesperrt

So wurde die Brücke, nachdem die A3 pünktlich um 22 Uhr gesperrt worden war, im Schneckentempo parallel zur Eltersdorfer Straße auf die Autobahn gefahren. Dort wurden die Räder um 90 Grad gedreht, und dann ging es in Richtung der Widerlager. Gut eine Stunde schneller als ursprünglich geplant ging das alles und entsprechend zufrieden zeigten sich Züblin-Projektleiter Rudolf Schedel und Bauoberrat Andreas von Dorbschütz von der Autobahndirektion Nordbayern. Ganz so schnell ging es dann aber nicht mehr weiter: Das millimetergenaue Ausrichten des Stahlkolosses forderte den "Steuermann" für die 20 SPMT mächtig. Es dauerte gut eine Stunde, bis die Konstruktion richtig "saß".

Dann waren die Schweißer an der Reihe, die fast vier Stunden lang arbeiteten, bis die Stähle der Brücke mit denen in den Widerlagern fest verbunden waren. Die Sperrung der Autobahn wurde auch dazu genutzt, um gleichzeitig wesentliche Teile des Traggerüstes für den zukünftigen Overfly am Autobahnkreuz über den Fahrbahnen der A3 aufzubauen. Gleichzeitig entfernten die Arbeiter an der bereits weitestgehend fertiggestellten Fuß- und Radwegbrücke am Herbstwiesenweg zwischen Bruck und Eltersdorf das Traggerüst.

Auch eine alte funktionslose Verkehrszeichenbrücke bauten sie ab. Nie Autobahndirektion nutzte die Sperre zudem, um Fahrbahnsanierungen durchzuführen. Am frühen Morgen hatten die fast 80 Arbeiter alles pünktlich erledigt. Die neue Spannbogenbrücke ist tatsächlich, wie Projektleiter Rudolf Schedel bereits während des Brückenabrisses im Februar prophezeite, "ein echter Hingucker" - spannt sie sich doch in einem eleganten, flachen Bogen über die Autobahn. Nun muss aber noch die Fahrbahn selbst aus viel Stahl und Beton in die Rohkonstruktion eingebaut werden. Wenn alles klappt soll die neue Brücke Anfang nächsten Jahres befahrbar sein.

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