Sperrung in Erlangen Hüttendorf: "Pendlerströme unterschätzt"

9.10.2018, 15:00 Uhr
Sperrung in Erlangen Hüttendorf:

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

"Ziemlich viel Aufregung" habe es wegen der Sperrung der Straße durch Hüttendorf bereits gegeben, stellte der Ortsbeiratsvorsitzende Georg Menzel während der Sitzung seines Gremiums fest. Polizei und Stadtwerke hatte er eingeladen, um den rund zwei Dutzend Bürgern, die in das Gemeinschaftshaus zu der Sitzung gekommen waren, die Maßnahme zu erläutern, und um für Verständnis zu werben.

Es sind aber offenbar nicht die Hüttendorfer Bürger, die sich über die Sperrung mokieren, sondern die vielen Pendler, die morgens und abends durch den ohnehin schon engen Vorort fahren. "Wir haben die Pendlerströme unterschätzt", sagt dann auch Rainer Mayer von den Stadtwerken, der mit Vorstand Wolfgang Geus zu der Ortsbeiratssitzung gekommen war.

Neue Wasserrohre in der Hüttendorfer Straße seien dringend notwendig, weil es dort schon des Öfteren Rohrbrüche gegeben habe, erläuterte Mayer. Die Stadtwerke hätten sich dafür entschieden, die neuen Rohre mit der "grabenlosen Variante" einzubauen. Die sei zwar teurer als wenn man die in 1,50 Meter Tiefe liegenden Rohre in offener Bauweise auswechseln würde, es gehe aber deutlich schneller. Aufgrabungen müssten nur an den Hausanschlüssen gemacht werden. Ansonsten werde eine keilförmige Anlage durch das alte Rohr gepresst. Das wird dabei aufgeweitet, und gleichzeitig wird das neue Rohr mit eingezogen. "Berstlining" heißt dieses Verfahren, das ab dem 15. Oktober beginnen wird.

Allerdings ist die Straße dort, wo die Hausanschlüsse sind, bereits jetzt aufgegraben, ein Durchkommen ist praktisch nicht mehr möglich. Die Umleitung über Niederndorf ist ausgeschildert. Die Bauarbeiter würden allerdings für die Anlieger Platz machen, wenn die hindurch müssten, versicherte Mayer. Die gesamten Absperrmaßnahmen seien mit der Polizei und der Stadt abgestimmt. Das bestätigte auch Günther Neubauer, der bei der Erlanger Polizei das Sachgebiet Verkehr leitet.

Schleichwege gefunden

Ihn erreichen allerdings täglich drei bis vier Beschwerden von Bürgern, die nun offenbar viel Schleichverkehr in ihren Wohnstraßen haben, aber auch von uneinsichtigen Autofahrern. Problem aber seien vor allem die Schulkinder, die durch die Baustelle zur Bushaltestelle am Veilchenweg müssten, sagt Neubauer. Darum wolle man auf dem westlichen Gehweg mit Baken eine Furt für Fußgänger schaffen. Allerdings fahren dann immer noch Baufahrzeuge dort hindurch, und auch uneinsichtige Autofahrer versuchen immer wieder ihr Glück.

Findige Pendler haben offenbar auch schon Schleichwege über die betonierten Wirtschaftswege in der Gegend ausgemacht. Dort zu kontrollieren sei für die Polizei kaum möglich, erläuterte Neubauer. Er appellierte an die Bürger, für die Dauer der Bauarbeiten, die Laut Mayer bis Mitte November dauern werden, besondere Vorsicht walten zu lassen. Ob und wie oft die Polizei dort kontrollieren wird, ließ er offen.

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