Sperrungen bei Bahn-Ausbau zwischen Nürnberg und Bamberg

19.4.2016, 06:00 Uhr
Sperrungen bei Bahn-Ausbau zwischen Nürnberg und Bamberg

© Harald Sippel

Die Bauarbeiten, die den Bahnhof Baiersdorf und danach Forchheim viergleisig erreichbar machen sollen, haben erst einmal Auswirkungen auf den Fahrplan. Konkret kommt es zwischen Nürnberg und Bamberg vom 28. April bis 2. Mai zu Einschränkungen. Diese beginnen am Donnerstag, 28. April, ab 22 Uhr, bis Freitag, 29. April, um 22 Uhr.

Zwischen Fürth und Vach sowie zwischen Erlangen und Forchheim wird dann abschnittsweise eingleisig gesperrt. "Reisende der S-Bahn-Linie 1 und der Regionalexpress-Züge des Franken-Thüringen-Express müssen mit Verspätungen und Teilausfällen von Zügen rechnen", erklärte ein Unternehmens-Sprecher.

Im Anschluss – vom 29. April, 22 Uhr, bis 2. Mai, 4 Uhr – ist die Strecke zwischen Erlangen und Baiersdorf nur eingleisig befahrbar. Im gleichen Zeitraum muss die Strecke Baiersdorf–Bamberg komplett gesperrt werden. Ersatzweise sollen in diesem Abschnitt Busse verkehren. Hintergrund der Einschränkungen sind unter anderem Kabelarbeiten bei Forchheim sowie Brückenbauarbeiten zwischen Erlangen und Baiersdorf im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Strecke, teilte die Deutsche Bahn mit. "Wir bedauern, aber auf Grund des eng getakteten Bauplans war es nicht möglich, das Wochenende um das Walberla-Fest auszusparen."

Am 15. August soll der neue Zugtunnel (der wegen seiner Länge von lediglich 307 m eigentlich "nur" eine Röhre ist) in Betrieb gehen, die "Inneneinrichtung" – Gleise, Schotter, Oberleitung, Signaltechnik – wird gerade eingebracht. Danach läuft der auf zwei Gleise beschränkte Verkehr durch den neuen Tunnel – der alte wird dann generalüberholt und für den künftigen Schnell- und Güterverkehr fit gemacht. Für die Hochgeschwindigkeitszüge sind andere Schienen und ein verstärkter Unterbau notwendig.

Knallender Luftdruck entfällt

Bis zum Jahresende 2017/Anfang 2018 sollen alle Arbeiten bis Baiersdorf komplett abgeschlossen sein. Dies beinhaltet auch den viergleisigen Ausbau zwischen Bahnhof Erlangen und dem Burgberg, wo bereits ab der Martinsbühler Brücke der Bahndamm für zwei weitere Gleise verbreitert wurde. Die zweite Brücke über die Schwabach – ein nüchternes Beton-Bauwerk – wird die Zulaufgleise zum dann viergleisig befahrbaren Burgberg-Doppeltunnel aufnehmen.

Wenn diese Arbeiten alle abgeschlossen sind, wird es in den beiden Burgberg-Röhren zu einem Kuriosum kommen: Da jeweils beide Gleise den Zugverkehr nur in eine Richtung aufnehmen – das jeweils innen liegende Gleis dient dem S-Bahn-Verkehr, die außen liegenden dem Fern- und Güterverkehr – , kann es in den Röhren zu Überholungen kommen, nicht aber mehr zum Begegnungsverkehr. Der knallende Luftdruck bei Begegnungen wird also künftig entfallen.

Eine etwas kuriose Situation ist am anderen Ende der Ausbaustrecke im Eltersdorfer Süden entstanden. Dort gehen die Bauarbeiten zwar ebenfalls zügig voran, doch gibt es Verunsicherung bei den Ingenieuren: Bisher wurde der Übergang von Fern-, S-Bahn- und Güterverkehr so geplant, dass eine zukünftige eigene Güterverkehrstrasse entlang der Autobahn nach Fürth-Kronach mitgeplant und bei den Brückenbauwerken mitberücksichtigt wurde. Diese Trasse – mit einem Tunnel unter dem Bahnhof Fürth bis nach Doos – ist aber im jüngsten Bundesverkehrswegeplan nicht mehr enthalten. Noch ist allerdings unklar, ob sie endgültig gestrichen ist.

Auf den Ausbau des S-Bahn-Netzes hat diese Unsicherheit allerdings keine Auswirkungen.

Eher schon die Frage, ob der von der Bahn geplante Verschwenk der S-Bahn zwischen dem Fürther Bogen und Fürth-Steinach nun kommt, oder nicht. Die Entscheidung darüber liegt aber noch immer beim Bundesverwaltungsgericht zur Entscheidung an.

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