Spielt man Geige nach Gefühl oder Gehör?

29.5.2015, 06:00 Uhr
Spielt man Geige nach Gefühl oder Gehör?

© Heinz Reiß

„Ich bin der Max, ich die Michaela und ich bin der Manuel“ mit dieser lockeren und fröhlichen Vorstellung reichten die Kinder und Jugendlichen des Seminars der Down-Syndrom Akademie dem Bubenreuther Geigenbaumeister Walter Mahr die Hand. Man sah es ihnen an, dass sie sehr gespannt darauf warteten, was die nächste Stunde denn nun bringen wird.

Down-Syndrom-Kinder sind wunderbare Menschen, voll mit Emotionen, Freude und Liebenswürdigkeit, all dies bekam Mahr gleich zu Beginn seines Rundganges durch das Bubenreuther Geigenbaumuseum zu spüren. Kaum hatte er sich seine Arbeitsschürze umgebunden, um den Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Trisomie 21, wie die genetische Besonderheit auch genannt wird, auch handwerklich etwas vorzuführen, schon wurden ihm Fragen gestellt, auf die der Meister dieser handwerklichen Kunst fast nicht vorbereitet war.

Michaela begann den Fragenreigen mit „Spielt man Geige nach Gefühl oder nach Gehör?“ Manuel wollte wissen „Warum ist die Geige unten aus Ahorn und oben aus Fichte?“ Als man auf die Preise einer Meistergeige zu sprechen kam, stellte sich für Max die Frage „Was könnte man sich für dieses viele Geld alles kaufen?“ Für Mahr war es eine überaus interessante Fragestunde und er beantwortete unermüdlich alle Fragen, selbst die letzte „Warum er eigentlich Geigenbauer geworden ist?“

Beim Rundgang durch die Ausstellung standen die Musiker im Vordergrund. „Das ist der Elvis und der Paul McCartney von den Beatles steht auch da.“ Die Down-Syndrom Kinder waren unglaublich neugierig und mit ihrem strahlenden Lächeln gewannen sie dabei schnell die Sympathien. Auf dem Programm des Ausflugstages standen als nächstes ein Mittagessen im Landgasthof und ein Besuch im neuen Museum des Heimatvereins auf dem Programm. Organisiert und geleitet hatte den Kurs Elzbieta Szczebak vom Deutschen Down-Syndrom Info-Center Lauf.

Das Deutsche Down-Syndrom Info-Center ist ein seit über 25 Jahren anerkanntes Kompetenz- und Beratungszentrum für Menschen mit Down-Syndrom und ihre Angehörigen sowie Fachkräfte. Hier erscheint in einer Auflage von 6000 Exemplaren die Zeitschrift „Leben mit Down-Syndrom“. Das DtDS InfoCenter erstellt aktuelle Publikationen zu Medizin, Förderung oder Inklusion und verbreitet ein zeitgemäßes Bild über das Leben von und mit Menschen mit Trisomie 21.

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