Sportverein in Bubenreuth verkauft sein Tennisgelände

20.10.2018, 07:00 Uhr
Sportverein in Bubenreuth verkauft sein Tennisgelände

© Heinz Reiß

Bei der Jahreshauptversammlung im Juli wurden hierzu schon die Weichen gestellt und mit bestimmten Voraussetzungen der Veräußerung zugestimmt. Die Wohnraumknappheit, so wurde damals argumentiert, kommt dem SVB entgegen, denn durch Wohnbebauung sind weitaus höhere Erlöse zu erwarten, als bei gewerblicher Nutzung. Als Problem steht aber die hohe Lärmemission hauptsächlich durch die Bahn dagegen.

Eine Bebauung mit Reihenhäusern schließt das Landratsamt aus, Geschosswohnungsbau wäre jedoch möglich. Mit der Deutschen Reihenhaus AG (DR) hat der SVB einen Kaufinteressenten. Mit diesem wurde bereits im Herbst 2017 vom Vorstand eine Absichtserklärung geschlossen und von beiden Seiten mit einer Bindung bis Ende 2017 unterzeichnet. Da ein reines Wohngebiet keine Erfolgsaussichten bringt, will man mit der Gemeinde ein Mischgebiet nach Paragraf 34 des Baurechts in Angriff nehmen. SVB-Vorstand Peter Schmidt teilte schon bei der Hauptversammlung mit, dass es bei Erteilung dieses Baurechts schnell vorangehen kann, da bereits im März 2017 Gespräche mit einem Sportstättenplaner stattgefunden haben. Ein konkretes Angebot zum Bau neuer Tennisplätze liege bereits vor. Oberste Maxime für den SVB ist die Kontinuität des Sportbetriebs; er soll auf keinem Fall unterbrochen werden.

Im Juli 2018 beschlossen die Mitglieder, das Grundstück an die DR (Deutsche Reihenhaus AG) zu verkaufen. Für den Fall, dass das von der DR beabsichtigte Bebauungskonzept aus baurechtlichen Gründen reduziert werden muss, räumte man den Käufer eine Minderung des Kaufpreises ein, wobei ein vereinbarter Minimalkaufpreis nicht unterschritten werden darf. Das neue Angebot lag nun darunter und somit hat Vorsitzender Peter Schmidt zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen.

Robert Chwalka, der Vorsitzende des Fördervereins, erklärte seine Freude über die Fortschritte zur Realisierung neuer Sportanlagen. Die Flurstücke sind mit der Gemeinde geklärt, das Planungsangebot des Sportstättenbauers wurde nach Rückmeldung durch den Förderverein und die Abteilungsleitung für Tennis überarbeitet. Auf die rechtzeitige Beantragung von Fördergeldern wird geachtet. "Wir haben zwei Jahre Vorgespräche geführt", so Chwalka, "jetzt sollten wir Nägel mit Köpfen machen."

Schallschutz nötig

Die Kaufpreisminderung, weshalb der SVB zu dieser außerordentlichen Versammlung eingeladen hatte, begründete Florian Reichel von der DR in erster Linie mit dem Schallschutz. Für ein reines Wohngebiet sind die geforderten Werte nicht einhaltbar, die Alternative sei ein urbanes Gebiet nach Paragraf 34 des Bebauungsplanes. Um diese Werte zu realisieren, müssen alle Fenster doppelt verglast, ein vollständig verglaster Laubengang errichtet, die Brandschutzvorschriften beachtet und die Abstandsflächen eingehalten werden — ein Mehraufwand von rund 550 000 Euro. "Wir müssen auch preisgünstig bauen", so der DR-Vertreter, "denn Höchstpreise kann man an dieser Stelle nicht verlangen."

Vor der Abstimmung, wozu es auch einige kritische Fragen gab, stellte der vom SVB bestellte Makler Helmut Jakesch fest: "Es gibt keinen anderen Bauträger außer der Deutschen Reihenhaus". SVB-Vorstand Schmidt ergänzte: "Auch der reduzierte Kaufpreis ist noch die beste Lösung". Zur Abstimmung wollten die Mitglieder dann doch die Nichtöffentlichkeit herstellen und man bat den eingeladenen Vertreter der Presse, ja selbst den Bürgermeister und den geschäftsleitenden Beamten der Gemeindeverwaltung, den Raum zu verlassen. Erst auf Nachfrage wurde das Ergebnis mitgeteilt: Von den 38 anwesenden Mitgliedern stimmten 33 dem reduzierten Kaufpreis zu, fünf Mitglieder stimmten mit Nein.

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