Stadt Erlangen zeichnet Ehrenamtliche aus

ERLANGEN - Pünktlich zum 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts, bedankte sich die Stadt bei ihren Helfern. In diesem Jahr wurden der Musikverein Erlangen-Büchenbach, der Verein „Ein Dollar Brille“ und die Tanzgruppe „Ihna“ geehrt.

Wo fängt Ehrenamt an? Wo hört es auf? Wenn es nach Oberbürgermeister Florian Janik geht, sind alle Erlanger ab und zu ehrenamtlich tätig. Die Statistik geht derweil von 25 000 Ehrenamtlichen in der Stadt aus. „Die Dunkelziffer ist aber höher“, fügt Janik hinzu. Unabhängig davon, ob die Helfer nun im Dunkeln agieren oder nicht — die Stadt ist ihnen dankbar. Deshalb haben sich an diesem Abend viele Engagierte im Markgrafentheater eingefunden, um geehrt zu werden.

Unter diesen befindet sich der Musikverein Erlangen-Büchenbach. Mit einem Mamma Mia-Medley und anderen imposanten Stücken begeistert das Symphonische Orchester das Publikum. Mit „Holzköpfen“ und einer Anti-Holz-Einstellung geht es bunt weiter. Ein Ausschnitt aus dem diesjährigen Wintermärchen „Pinocchio“ wird zum Besten gegeben, bevor die eigentliche Ehrung beginnt.

Dass das Ehrenamt überlebenswichtig für die Demokratie ist, weiß auch der Oberbürgermeister. Der Anspruch der Engagierten auf Mitgestaltung sei urdemokratisch. „Wo die Demokratie bröckelt, hilft das Ehrenamt aus“, sagt Janik und verweist auf das spontane Engagement in der Flüchtlingsarbeit.

Renate Gregor, Ehrenamtsbeauftragte der Stadt, lobt den Musikverein Erlangen-Büchenbach nicht nur für die ausgezeichnete Qualität des Klangkörpers, sondern auch für sein kulturelles Engagement. So wird der Erlös des jährlichen Weihnachtskonzerts an soziale Einrichtungen gespendet. Jeder Verein wird mit Blumen, einer Urkunde und einem Film geehrt.

Um die Erfindung eines Tüftlers geht es beim Verein „Ein Dollar Brille“ von Initiator Martin Aufmuth. Der frühere Lehrer habe mit einem einfachen Konzept von Erlangen aus die Welt verändert, so Janik bei der Übergabe der Ehrenurkunde. Mit seinen Brillen, deren Herstellung unter einem US-Dollar kostet, kann vor allem Menschen mit Sehbehinderung in der Dritten Welt geholfen werden.

Der dritte Verein, der an diesem Abend geehrt wird, ist das Tanzensemble Ihna, das nach einem Fluss in Pommern benannt ist. Aus dieser Region, die früher zum deutschen Staatsgebiet gehörte, stammen die Lieder und Tänze, welche die Tanz-, Live-Musik- und Akrobatik-Gruppen des Vereins vorführen.

Mit ihren Auftritten im In- und Ausland fördern die „Botschafter Erlangens“ den kulturellen Austausch und leisten einen Beitrag zur Brauchtumspflege. Für dieses Engagement werden sie nun ausgezeichnet.