Starke HC-Leistung wieder nicht von Erfolg gekrönt

14.9.2014, 18:27 Uhr
Starke HC-Leistung wieder nicht von Erfolg gekrönt

© Foto: Sportfoto Zink/WoZi

Frank Bergemann, der HCE-Trainer, musste zu Beginn der Pressekonferenz erst einmal durchatmen, bevor er überhaupt das Spiel kommentieren konnte. Natürlich war Bergemann nach der Partie enttäuscht. Seine Truppe hatte im schwäbischen Göppingen, beim Tabellenzweiten der Handballbundesliga, eine starke Vorstellung abgeliefert. Lange waren die begehrten Auswärtspunkte in greifbarer Nähe, doch dann hatten sich die Erlanger die Zähler wieder entreißen lassen und mit 21:25 verloren. Die Belohnung für die gute Partie wurde den Erlangern verwehrt, sie stehen weiterhin auf dem letzten Platz der Handball-Bundesliga.

Jonas Link ärgert Gastgeber

Der HC Erlangen war gut auf das Göppinger Team vorbereitet. Die Erlanger Abwehr, in der Jonas Link vorgezogen spielte, schmeckte dem Frisch-Auf-Angriff lange überhaupt nicht. Göppingen begann die Partie mit der Rückraum-Formation Alix Kevynn Nyokas, Tim Kneule und Zarko Sesum. Vor allem dem französischen Nationalspieler Nyokas kam mit dem aggressiven Attackieren Jonas Links wenig zurecht.

Zudem bewies Nikolas Katsigiannis, welch ein hervorragender Torhüter er ist. Der Erlanger Keeper wehrte unzählige Bälle der Göppinger ab, selbst Würfe vom Kreis ließ er nicht passieren. Die Angriffe spielte Erlangen lange aus, um die entscheidenden Lücken zu finden – sehr zum Ärger der Göppinger Spieler und Zuschauer, die immer wieder Zeitspiel von den Schiedsrichtern einforderten. Und auch das schnelle Spiel nach Ballgewinnen klappte vor allem am Anfang der Begegnung gut, als der HCE nach fünf Minuten mit 3:1 in Führung lag.

In der ersten Halbzeit steckte der HC Erlangen einen 5:9- und einen 8:11-Rückstand weg und hielt die Partie mit einem 11:12 offen. Maßgeblichen Anteil hatte dabei ein überaus treffsicherer Ole Rahmel, der zu diesem Zeitpunkt schon sechs von insgesamt elf Treffern erzielt hatte. In der zweiten Halbzeit bekam der HC Erlangen das Spiel noch besser in den Griff ging sogar in Führung. In der 42. Minute hieß es 17:15 für den HC Erlangen und in der 49. Minute noch 19:18. Die HC-Spieler feuerten sich gegenseitig an, bejubelten jeden einzelnen Treffer mit in die Höhe gereckten Fäusten. Ein Punkt, selbst ein Sieg schien in die Nähe zu rücken.

Etliche FAG-Anhänger in der EWS-Arena rauften sich die Haare, die Göppinger Fans spürten, dass die Spieler Unterstützung benötigten und feuerten ihr Team mit rhythmischem Klatschen an. Und auch FA-Trainer Magnus Anderson reagierte. Nachdem Spielgestalter Mimi Kraus unter Form spielte, Rückraum-Shooter Alix Keyvnn Nyokas sich noch in der ersten Halbzeit verletzt hatte und im Trainingsanzug auf der Bank saß, und Kreisläufer Manuel Späth in der ersten Hälfte nach einem Foul an Nikolai Link die Rote Karte gesehen hatte, schickte er eine neue Formation aufs Feld, die die Entscheidung brachte: Felix Lobedank spielte nun im rechten Rückraum und am Kreis lauerte der Zwei-Meter-Mann Evgeni Pevnov auf Bälle. Lobedank und Pevnov rissen nun immer wieder in die HC-Abwehr gewaltige Lücken, die Pevnov zu drei Toren nutzte. Oder Lobedank donnerte den Ball mit einer Gewalt in das Netz, dass selbst der überragende Erlanger Keeper Katsigiannis machtlos war. Aus dem Erlanger 19:18-Vorsprung wurde ein 19:23-Rückstand und die schließlich die 21:25-Niederlage.

Die Möglichkeit, mit einer neuen Formation zu reagieren, hatte HC-Trainer Frank Bergemann nicht. Die Variante, Benedikt Schwandner auf die Außenposition für Rahmel zu stellen und dafür Rahmel in den Rückraum zu nehmen, war nicht möglich: Schwandner litt unter einer Kapselverletzung am Zeh und konnte überhaupt nicht ins Spiel eingreifen.

„Wir haben in den entscheidenden Phasen nicht die Ruhe bewahrt“, sagte HC-Trainer Frank Bergemann nach der Partie. Trotz der Enttäuschung richten die HC-Spieler und Verantwortlichen den Blick auf die Heimpartie gegen Gummersbach in zwei Wochen. Dann wollen sie wieder ein starkes Spiel zeigen, aber dann auch die Punkte holen.

FA Göppingen: Prost, Marinovic (ab 39.) , Kraus, Kneule (3), Schöne, Späth, Nyokas (3), Beljananski (1), Lobedank (3), Pevnov (3), Sesum (4), Fontaine (2), Schiller (6/3), Halen.

HC Erlangen: Katsigiannis, Stochl (bei einem 7m), Bayerschmidt, Weltgen (1), Murawski, J. Link (3), Preiß, Krämer, Sveinsson (1), Nienhaus, Heß (3), Rahmel (11/4), Stranovsky (1), N. Link (1).

Zuschauer: 4500. SR: Philipp Dinges/Daniel Kirsch. Zeitstrafen: 12:16 Min. (Nyokas, Beljanski, Lobedank, Pevnov, Sesum) – (J. Link, Preiß, Nienhaus (2), Heß (3), N. Link). Rote Karten: Späth (21., FAG) und Hess (HCE, 59.). Siebenmeter: 3/3:4/4 (Schiller/FAG und Rahmel (HCE) verwandeln).

Spielfilm: 0:1, 1:3, 3:3, 5:3, 6:4, 9:5, 10:8, 11:9, 12:10, 12:11 (Pause). 12:12, 14:12, 14:14, 15:15, 15:16, 16:17, 17:18, 18:19, 20:19, 23:19, 24:20, 25:21.

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