Starkes Statement: Comic-Preis für Charlie-Hebdo-Zeichner

25.4.2016, 15:45 Uhr
Zeichnete unter anderen das "Alles ist vergeben"-Titelbild für Charlie Hebdo: Rénald Luzier alias "Luz" erhält einen Spezialpreis der Jury beim Comic-Salon.

© Archivfoto: Yoan Valat/dpa Zeichnete unter anderen das "Alles ist vergeben"-Titelbild für Charlie Hebdo: Rénald Luzier alias "Luz" erhält einen Spezialpreis der Jury beim Comic-Salon.

Diese Jury-Entscheidungen können durchaus als politisches Statement verstanden werden: Mit Claire Bretécher wird erstmals eine Frau mit dem Max und Moritz-Preis für ihr herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet. Mit einem Spezialpreis würdigt die Jury in diesem Jahr den Band "Katharsis" des französischen Comic-Zeichners Rénald Luzier alias "Luz", der bis vor kurzem zum Team der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo gehörte, auf die im Januar 2015 Islamisten einen blutigen Anschlag verübten.

Da er am 7. Januar 2015 seinen Geburtstag feierte, traf Luzier einige Minuten später als sonst und damit kurz nach dem Mordanschlag an seinem Arbeitsplatz in der Redaktion ein. Aus seiner Feder stammte die Titelseite der Ausgabe nach dem Attentat: der weinende Prophet Mohammed, darüber die Überschrift "Alles ist vergeben". Seine Ängste und den Schrecken in der Zeit danach verarbeitete er kurz darauf eindrucksvoll in "Katharsis".

Mit Claire Bretécher ehrt die Jury zudem die einflussreichste französische Comic-Künstlerin. Eine weitere Jury-Auszeichnung geht an den Berliner "Avant-Verlag".

Neben diesen beiden Preisen legte sich die Jury auch auf 22 Nominierungen fest, die durch drei weitere Titel, die in Internet-Umfragen durch das Publikum ermittelt wurden, zur 25 Titel umfassenden Nominierten-Liste ergänzt wurden. Die Preise in verschiedenen Kategorien werden bei einer Gala, die von Hella von Sinnen und Christian Gasser moderiert wird, am 27. Mai im Markgrafentheater überreicht.

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