Strohbären in Baiersdorf das "Fell" über die Ohren gezogen

3.3.2019, 20:00 Uhr
Strohbären in Baiersdorf das

© Fotos: Harald Hofmann

Seit mehr als 130 Jahren wenn der Fasching seinem großen Finale entgegenstrebt, pflegen die Trachtler diesen archaischen Brauch, und wie sich gezeigt hat, immer wieder mit Erfolg.

Schon am Sonntagmorgen wurden in Effeltrich junge Männer des Burschenschaftsvereins "Zufriedenheit" in Stroh gewickelt und gebunden, bis sie sich in furchterregende Strohbären verwandelt hatten. Alsbald wurden die tapsigen Ungetüme, die den Winter symbolisieren, von den Fasalecken abgeholt. Die schmucken Burschen in weißen Hosen, bunt bestickten Gürteln und Hosenträgern, reich mit Bändern verziert und mit kunstvoll aus Buchsbaumzweigen geflochtenen Kronen versehen, verkörpern den Frühling.

Mit ihren langen Peitschen trieben sie die widerspenstigen Winterbären hinunter zur Effeltricher Wehrkirche, und zusammen mit ihren "Madla" umtanzten die Fasalecken zu den fröhlichen Klängen der Trachtenkapelle die zusammengepferchten Strohgesellen.

Strohbären in Baiersdorf das

© Fotos: Harald Hofmann

Danach ging es, dem alten Brauch folgend, hinüber nach Baiersdorf, um dort dem Winter endgültig den Garaus zu machen. Unter lautem Peitschengeknalle wurden die sich heftig wehrenden Bären, nur mühsam von Bärentreibern gebändigt, durch die menschengesäumten Straßen getrieben, hinunter zum Linsengraben an der Regnitz. Zum großen Finale wurde den Bären dort das Strohfell über die Ohren gezogen und entflammt. Im Triumph tanzten Fasalecken und ihre Trachtenmädchen um das lodernde Feuer, während die schwitzenden Ex-Bären erst einmal ihren Durst mit Bier löschten, um dann zum großen Gaudium der zahllosen Zuschauer johlend und "Allamoschee" rufend über die Flammen zu springen.

Wieder einmal scheint der Winter besiegt, da war sich auch Baiersdorfs Bürgermeister Andreas Galster sicher: "Es wird ein super Frühjahr geben, aber mit kleiner Verzögerung, erst wird es nochmal zwei Wochen kalt".

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