Suche nach Träger für Erlanger Waldkrankenhaus

1.2.2017, 06:00 Uhr
Suche nach Träger für Erlanger Waldkrankenhaus

© Archivfoto.: Sippel

Das Haus sucht fast seit einem Jahr einen neuen Träger. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Spekulationen über verschiedene Käufer. Auch das Erlanger Universitätskrankenhaus, das mit dem Waldkrankenhaus bereits durch verschiedenen Kooperationen verbunden ist, hatte zwar Interesse an der Klinik bekundet, war aber aufgrund kartellrechtlicher Bedenken als potenzieller Käufer gar nicht erst angetreten.

„Ich bin zuversichtlich, dass es einen guten Weg geben wird“, sagte Beyer mit Blick auf die laufenden Verhandlungen den Erlanger Nachrichten. Es sei auch ein Anliegen der Generaloberin, Schwester Regina Pröls, und des Ordens, dass das Krankenhaus „in dem bisherigen Sinne“ weitergeführt werde.

Auch künftig solle es für das Waldkrankenhaus ganz oben stehen, Patienten ganzheitlich anzunehmen und, so weit das möglich sei, ihnen die „menschliche Zuwendung in besonderem Maß“ zu geben, sagte der Ärztliche Direktor.

Dieser Anspruch sei gerade für kirchlich geprägte Krankenhäuser, die sich eine „menschlich und spirituelle-religiöse Mitbetreuung von Patienten“ als Ziel gesetzt haben, in Zeiten von zunehmendem wirtschaftlichen Druck zunehmend ein Problem. „Ein Krankenhaus ist ja eine soziale Einrichtung, eigentlich“, sagte Beyer. Trotzdem müsse man eine Klinik nach betriebswirtschaftlichen Kriterien führen, unabhängig vom Träger. Das gelte auch für das Waldkrankenhaus, das ein Mittelstandunternehmen sei.

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© F.: Harald Sippel

Der Jahresumsatz des Waldkrankenhauses beläuft sich nach eigenen Angaben auf rund 70 Millionen Euro.

Bis Ende dieses Jahres soll der Trägerwechsel vonstatten gehen. Bis dahin liegen auch Bauvorhaben auf Eis. Der Freistaat Bayern hatte der Klinik im vergangenen Jahr 540 000 Euro als Teil einer staatlich geförderten Baumaßnahme für Intensivstation, Intermediate care und Aufnahmeeinheit bewilligt.

Es sei aber im Moment offen, inwieweit sich das realisieren ließe. „Für die Umsetzung wird man jetzt erst einmal den Trägerwechsel abwarten, um zu sehen, wie sich das weiterentwickelt“, sagte Beyer.

Die Kongregation der St. Franziskusschwestern Vierzehnheiligen hatten im Februar 2016 bekanntgegeben, dass sie die Trägerschaft der Waldkrankenhaus St. Marien gGmbH mit dem dazugehörigen Tochterunternehmen, der Marienhospital Seniorenzentrum GmbH abgeben werden. Als Grund nannte die Generaloberin die gestiegene Altersstruktur innerhalb des Ordens.

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