SV Kleinsendelbach und die Gemeinde im Clinch

17.10.2016, 15:00 Uhr
SV Kleinsendelbach und die Gemeinde im Clinch

© Karl Heinz Wirth

Eingeladen hatte die Vorsitzende des SVK, Martina Kellner, um mit den Mitgliedern Grundstücksangelegenheiten des Sportvereins zu klären und die Mitglieder in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.

So hat die Firma Inexio Informationstechnologie auf dem SV-Gelände einen Versorgungskasten aufgestellt, für den der Verein nun einen Pachtzins erheben möchte. Zwischenzeitlich, teilte die Vorsitzende der Versammlung mit, habe man dies dem Unternehmen auch schriftlich mitgeteilt. Eine Antwort liege noch nicht vor.

Nach kurzer Diskussion beschlossen die Mitglieder dem Unternehmen die Vorstellung bezüglich der Höhe des Pachtzinses seitens des Sportvereins mitzuteilen und in Verhandlungen zu treten. Für den Versorgungskasten der Telekom gibt es einen Vertrag, der aber noch zehn Jahre Bestand hat.

Für eine sehr viel größere Diskussion sorgte ein an das Sportgelände angrenzender Nachbar. Hier ging es im Wesentlichen um Haftungsgründe für die der Sportverein aufkommen müsste.

Ein Nachbar nutzt dabei privat auf dem Sportgelände eine Hütte. Die Vorsitzende teilte der Versammlung mit, dass der Betreffende in einem Gespräch erklärt habe, dass er von der Gemeinde das Nutzungsrecht erworben hat. Laut der Vorsitzenden ist aber weder eine Grunddienstbarkeit noch ein Nutzungsrecht im Grundbuch vermerkt. Die Fläche beträgt zirka 80 Quadratmeter, die der Nachbar nun erwerben möchte.

Für die Versammlung stellte sich nun die Frage verpachten oder verkaufen. Die Mitgliederversammlung entschied sich schließlich für keine der beiden Varianten. Die freiwerdende Fläche soll als Aufwärmplatz für die Sportler genutzt werden. Dem Nachbar wird schriftlich mitgeteilt, dass er die Hütte bis Ende April zu räumen hat.

Gegenüber dem Sportheim befindet sich ein Grundstück, das bisher als Parkplatz für Besucher genutzt wurde. Der neue Eigentümer verpachtet nun diese Parkplätze (sieben bis acht) an den Sportverein ab 1. November 2016, um aus der Haftung zu kommen. Bei der anschließenden Frage der Verkehrssicherungspflicht vor allem im Winter, wurde darauf verwiesen, dass der Gehweg davor der Gemeinde gehört und diese verpflichtet ist diesen sauber zu halten. Mit 26:1 Stimmen beschloss die Versammlung das Grundstück anzupachten.

Größeren Diskussionsbedarf gab es um den Bachverlauf der sich auf dem Gelände des Sportvereins befindet. 2006 beschloss die Mitgliederversammlung des Sportvereins Kleinsendelbach die Bachsanierung. Das Wasserwirtschaftsamt verlegte damals den Bachverlauf von der Grundstücksgrenze in das Gelände des Vereins. Die Vorsitzende Martina Kellner sieht nun die heutige Grundstücksgrenze in der Mitte des Baches. Dadurch fehlen nun dem Sportverein zwischen 800 und 900 Quadratmeter, die nun der Gemeinde gehören, sagte Kellner.

Das käme einer Enteignung gleich, sagte darauf hin ein Mitglied. Das Gelände am Bach wird außerdem von der Gemeinde nicht gemäht. Das Ufer wurde ebenfalls von der Gemeinde mit Weiden auf dem Sportgelände bepflanzt. 

So will man das auf keinen Fall belassen, war die einhellige Meinung in der Versammlung. In einem bereits stattgefundenen Gespräch teilte die Gemeinde die Auffassung, dass ein Kauf nicht zur Diskussion stehe.

Abschließend erteilte die Versammlung dem Vorstand den Auftrag, sich in dieser Angelegenheit rechtlich beraten zu lassen und in der nächsten Mitgliederversammlung das Ergebnis zu berichten.

Bürgermeisterin Gertrud Werner teilte auf Anfrage dieser Zeitung mit, dass sich die Grundstücksgrenzen des Sportgeländes des SV Kleinsendelbach durch die Bachsanierung nicht verändert haben und eine Vermessung bis heute nicht stattgefunden hat.

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