Symbolisch standhaft

9.4.2011, 00:00 Uhr
Symbolisch standhaft

© Bernd Böhner

Der Grünstreifen im Martin-Luther-King-Weg im Röthelheimpark ist eine in der Tat passende „Adresse“ für eine Solidaritätsadresse in Form eines Baumes, und eine ungarische Eiche ist als Symbol der Unbeugsamkeit und Standhaftigkeit ein passender Baum für die iranische Menschen- und Frauenrechtlerin Bahare Hedayat. Diese hatte sich an ihrer Universität mutig für Frauenrechte und Gleichberechtigung eingesetzt und an verschiedenen Demonstrationen teilgenommen – trotz wiederholter Verhaftungen.

Iranische Studierende aus Erlangen schilderten das Schicksal ihrer (ehemaligen) Kommilitonin und zeigten sich zuversichtlich, dass die große und weltweite Unterstützung für die iranische studentische Opposition nicht wirkungslos bleiben werde.

Für die Erlanger ai-Gruppe hatte Ulrike Pfeiffenberger die Aktion erläutert und der Stadt — namentlich Bürgermeisterin Elisabeth Preuß und dem Amt für Stadtgrün — für die Unterstützung der Solidaritätsaktion gedankt. Die derzeit in Nürnberg lebende Schriftstellerin und Menschenrechtlerin Mansoureh Shojaee — sie nimmt derzeit einen Aufenthalt als „writer in exile“, als im Exil lebende Schriftstellerin wahr — eine Grußadresse an die zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilte Frau verlesen.

ESU fordert Freilassung

Auch die Europäische Studentenunion (ESU) fordert die Freilassung der Studentin. Hedayat — die soeben erstmals besucht werden durfte — war zum ersten Mal im Jahre 2006 verhaftet worden, weil sie in Teheran an einer Demonstration von Frauen teilgenommen hatte. Danach war sie drei weitere Male bei Protesten festgenommen worden. Sie ist Vorstandsmitglied der größten iranischen Studentenorganisation und war zuletzt im Zuge der Niederschlagung der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl Mahmoud Ahmadinejads im Dezember 2009 verhaftet worden.