Tennenlohe plant Neubau mit 80 Wohnungen

31.7.2018, 11:30 Uhr
Tennenlohe plant Neubau mit 80 Wohnungen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Weil sie in diesem Jahr 100 Jahre alt werde, weil das Gemeindehaus an der Haselhofstraße in diesem Jahr abbezahlt werde, und weil die Zinsen historisch niedrig seien, wolle die Christusgemeinde ein Bauprojekt angehen, das kein Selbstzweck sei, sondern dem hohen Bedarf an Wohnraum auch in Tennenlohe Rechnung tragen solle, erläuterte Matthias Steuer von der Christusgemeinde während der jüngsten Ortsbeiratssitzung.

Der Bedarf an Wohnungen in Tennenlohe sowohl für jüngere Menschen als auch für ältere sei vorhanden. Die Jüngeren wolle man im Ort halten oder in den Ort holen, weil ein Viertel der Bürger des Vorortes 65 Jahre alt oder älter seien.

Darum ist zunächst ein Anbau am südlichen Teil das Gemeindehaus geplant, in dem zwei Seniorenwohnungen und fünf Studentenwohnungen entstehen sollen. Eine Wohnung soll eventuell als Ausweichquartier für Menschen in Not dienen. "Wir wollen damit kein Geld verdienen", verspricht Steuer.

Die Mietpreise sollen darum "im mittleren Bereich" bleiben, die Wohnungen zunächst Tennenloher Bürgern vorbehalten sein. Rund 600 000 Euro werde das Projekt kosten, schätzen die Tennenloher Christen. Finanziert werden soll es vornehmlich über Kredite, wobei man sich private Darlehen von mindestens 100 000 Euro erhofft.

Die Pläne sind so weit gediehen, dass die Architektenentwürfe bis zum Herbst fertig sind und dann die Bauvoranfrage gestartet werden soll. Im Ortsbeirat wurden die Pläne einhellig begrüßt. Einstimmig wurde beschlossen, das Projekt zu unterstützen und sich für die Realisierung einzusetzen.

Darüber hinaus plant die Christusgemeinde auch noch einen "Stunioren-Wohnpark". In dieser kombinierten Senioren- und Studentenwohnanlage sollen voraussichtlich 40 seniorengerechte Wohnungen und 40 Wohnplätze für Studenten entstehen.

Schwieriges Bauen?

Das generationenübergreifende Konzept soll Studierenden die Möglichkeit bieten, "einen Teil ihrer Miete durch vielfältige, definierte Aufgaben für und mit den Senioren zu entrichten", heißt es in dem Entwurf des Businessplans für das Projekt.

Die Christusgemeinde denkt dabei an Aufgaben wie gemeinsames Einkaufen, Spazierengehen, Lesen, Spielen, Kochen oder auch Gartenarbeit. Die Senioren könnten durch den Kontakt mit jungen Menschen von einer aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben profitieren, erläuterte Steuer während der Ortsbeiratssitzung.

"Löblich" findet der Ortsbeiratsvorsitzende diese Pläne der Tennenloher Christengemeinde. Er will diese Geschäftsidee nun in Tennenlohe verbreiten und für Unterstützer werben. Kritische Worte kamen während der Ortsbeiratssitzung jedoch von einigen Bürgern.

Denn geplant ist das Projekt am Gemeindehaus der Christusgemeinde nämlich an der Haselhofstraße, und dort dürfte das Bauen wegen der nahen Autobahn schwierig sein, meinen sie.

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