Tennis: Niederlage, Sieg und ein Deutscher Meister

23.7.2014, 08:00 Uhr
Tennis: Niederlage, Sieg und ein Deutscher Meister

© Harald Hofmann

Das zweite mittelfränkische Derby in der zweiten Herren-Bundesliga hielt was es versprach. Die Entschlossenheit des FCN keine zweite Derby-Niederlage hinnehmen zu müssen, drückte sich auch in der Aufstellung der Nürnberger aus. So konnte es sich der Club leisten den starken Matthias Wunner nur im Doppel einzusetzen. Der SCU hielt lange dagegen, musste aber letztlich die Überlegenheit des FCN anerkennen. Wie in Bruckmühl waren Jean Zietsman und Adrian Sikora die Punktesammler für den SCU. Sikora besiegte seinen Landsmann Karol Beck und Zietsman bezwang eines der größten deutschen Talente – Johannes Härteis – mit 6:1; 7:5. SCU-Neuzugang Janez Semrajc verlor gegen den Franzosen Wang im Matchtiebreak.

Christopher Aumüller unterlag Daniel Uhlig mit 5:10 im Matchtiebreak. Es war der vierte Matchtiebreak im Einzel dieser Saison für den SCU – noch keiner konnte gewonnen werden. An Position 1 bot Nikola Mektic dem starken Italiener Naso einen harten Kampf, hatte aber letztlich mit 5:7; 5:7 das Nachsehen. Mit Dennis Bloemke verletzte sich ein weiterer SCU-Spieler. Er musste sein Match gegen den Spanier Perez-Sanz nach Satz-Rückstand abgeben.

Mergea am Rothenbaum

Somit stand das SCU-Team wiederum vor der Aufgabe alle 3 Doppel gewinnen zu müssen. Die Vorzeichen waren jedoch deutlich ungünstiger als in der Vorwoche. Der Uttenreuther Doppelspezialist Florin Mergea stand zeitgleich bei den internationalen deutschen Meisterschaften am Hamburger Rothenbaum im Doppel-Halbfinale und da Dennis Bloemke auch im Doppel passen musste, war gegen den FCN keine weitere Überraschung möglich. Mektic/Zietsman verloren gegen Naso/Beck ebenso im Matchtiebreak wie Sikora/Aumüller gegen Wang/Perez-Sanz. Den dritten Doppelpunkt holte die Nürnberger Kombination Wunner/Härteis gegen Semrajc/Rus-Barna.

Am gleichen Abend ging es für den SCU-Tross weiter nach München. Dort wartete am Sonntag mit dem TC Großhesselohe einer der größten bayerischen Tennisclubs auf den SCU. Im letzten Jahr kam der SCU gegen die Münchener beim 2:7 deutlich unter die Räder. Nicht anders ging es zunächst am Sonntag weiter. Der angeschlagene Dennis Bloemke konnte Hannes Wagner beim 2:6; 4:6 körperlich wenig Widerstand leisten. Die nächste Verletzung ereilte Christopher Aumüller in der Partie gegen Marcel Zimmermann. Beim Stand von 2:6; 1:2 musste er passen. Dafür kam der SCU an Position 2 durch die ebenfalls verletzungsbedingte Aufgabe von Marc Rath gegen Janez Semrajc zu einem schnellen Punkt. Zwei Spiele an zwei Tagen bei über 30 Grad forderten ihren Tribut.

Weiter ging es mit der Uttenreuther Matchtiebreak-Misere im Einzel des bislang so beständigen Adrian Sikora. 8:10 hieß es am Ende im Entscheidungsdurchgang für den Coburger Kevin Krawietz. Der SCU schnell mit 1:3 im Hintertreffen und die Stimmung im Uttenreuther Lager war ähnlich finster wie die aufziehenden Wolken über dem Münchener Süden.

Ein deutliches Zeichen für das SCU-Team setzte der wiederum vollkommen entfesselt aufspielende Jean Zietsman. Er ließ Dominik Schulz beim 6:0; 6:1 zu keinem Zeitpunkt eine Chance. Nun lag es an Nikola Mektic den SCU mit einer vernünftigen Ausgangsposition in die Doppel zu schicken. Mektic war lange auf der Verliererstraße, zeigte aber in den entscheidenden Momenten warum er auf Position 230 der Weltrangliste steht und sorgte durch sein 10:8 im Matchtiebreak für ein 3:3 vor den Doppeln.

Florin Mergea stand mittlerweile in Hamburg im Doppelfinale und aus diesem erfreulichen Grund wieder nicht als Doppeljoker zur Verfügung. Sonst wäre er dem Team nachgereist.

In das Doppel Nr. 3 wurde die angeschlagene Kombination Bloemke/Aumüller geschickt. Da im Doppel deutlich weniger Laufarbeit gefordert ist kamen die beiden überraschend gut klar und holten den ersten Doppelpunkt. Das zweite Doppel wurde von Sikora/Zietsman von Beginn an dominiert und wenige Augenblicke später mit 6:3; 6:3 gewonnen. Als dann Mektic/Semrajc auch das Spitzendoppel im Matchtiebreak gewannen fand die Aufholjagd nach dem 1:3-Rückstand mit dem Endergebnis von 6:3 noch ein erstaunliches Ende.

Am Telefon mitgefiebert

Mittlerweile war auch das Doppelfinale am Rothenbaum beendet und Florin Mergea verfolgte die letzten Spielzüge in Großhesselohe als frischgebackener internationaler deutscher Meister live am Telefon mit.

Der SCU belegt nun nach drei Spieltagen mit 4:2-Punkten Platz 4 der zweiten Herren-Bundesliga, punktgleich mit dem FCN und dem TC Amberg am Schanzl. Am Wochenende stehen zwei Heimpartien an. Am Freitag ist ab 13 Uhr der sechsmalige deutsche Meister TC Amberg am Schanzl zu Gast an der Breslauer Straße. Am Sonntag empfängt der SCU um 11 Uhr den TC Wolfsberg-Pforzheim.

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