THW Erlangen hatte gleich drei Gründe zum Feiern

17.7.2018, 06:00 Uhr
THW Erlangen hatte gleich drei Gründe zum Feiern

© Klaus-Dieter Schreiter

Natürlich muss bei solchen Jubiläen auch zurück geblickt werden auf die Anfänge, und meist ist das eine zähe Angelegenheit. Das THW hatte sich aber eine lockere Choreographie ausgedacht, die prima ankam bei den Gästen.

Urgesteine der Hilfsorganisation erzählten aus ihrem THW-Leben und berichteten Dinge, die bislang nur wenige gehört hatten. In seinem alten, braunen Arbeitsanzug trat Gerhard Müller an, um von der Gründung des THW im März 1953 durch sieben Kameraden im Gasthof Strauß zu berichten. "Herumgeschubst" habe man sie, in fünf verschiedenen Hinterhöfen hätten sie gehaust, bis 1962 die erste richtige Unterkunft in der Stintzingsstraße bezogen werden konnte. Über die Leipziger Straße ging es dann in die Zimmermannsgasse, wo auch gefeiert wurde.

Auch die Gründer des Förderungsvereins erzählten aus ihren Anfängen. Neben Müller gehören Jürgen Hertrumpf, Uwe Gäthke und Hans Dotzler dazu. Fritz Hinterhölzel, der bereits verstorben ist, war der erste Vorsitzende der Förderer des THW. Die Gründung fand am 11. Juli 1968 in der damaligen Unterkunft des OV Erlangen, der alten Schmiede in der Leipziger Straße, statt.

Der Erlanger THW-Förderungsverein, der heute 278 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und aus den Reihen des THW hat, war die erste seiner Art in Deutschland und Vorbild für viele weitere Gründungen in den THW-Ortsverbänden der damaligen Bundesrepublik.

Mit dem Jubiläum des Bergeräumgeräts hat es eine besondere Bewandtnis. Das Gerät ist ein alter Unimog, den das THW von den Stadtwerken geschenkt bekommen hatte. Blau gespritzt war es oft im Autobahndienst eingesetzt. Von anderen Einsätzen, wie den Abbruch der Flutbrücke an der Schleifmühle, bei Flugzeugabstürzen und beim Kanalbruch in Katzwang berichtete der heutige Vorsitzende des Förderungsvereins, Volker Schmidt.

Der ehemalige Ortsbeauftragte Wolfgang Allstadt erzählte aus den 18 Jahren seines Wirkens, und aktuelle Einsätze streifte Zugtruppführer Stefan Wagner. Hans-Jürgen Rupprecht, der zweiter Vorsitzender des Förderungsvereins ist, berichtete über notwendige Anschaffungen.

Die 33 Mitglieder der Jugendgruppe wurden von Nina Ullrich und Michael Keuchel vertreten. Gemeinsam mit Johannes Wendland, der die Finanzen im Förderungsverein verwaltet, blickten sie in die Zukunft und gaben Anregungen, was noch verbessert werden könnte. Sie forderten auch die Steigerung der Attraktivität des Ehrenamtes und legten eine neue Unterkunft nahe, weil die jetzige an der Zimmermannsgasse aus allen Nähten platzt.

"Großen Respekt" zollte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann dem THW, lobte die gute Zusammenarbeit mit der Erlanger Feuerwehr und brachte auch noch einen kleinen Seitenhieb an. Denn das THW ist dem Bundesinnenminister unterstellt, während alle anderen bayerischen Blaulichtorganisationen ihm unterstellt sind. Das THW sei das Beste, was in den 1968er Jahren hervor gebracht worden sei, sagte er.

Lob gab es auch von Oberbürgermeister Florian Janik. 

"Es ist ein sehr gutes Gefühl, dass Menschen jederzeit bereit sind zu helfen". Für das "großartige ehrenamtliche Engagement" und die gute Zusammenarbeit mit seiner Feuerwehr dankte Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger, und auch der Vorsitzende der Landesvereinigung des THW, MdB Stephan Stracke, war voll des Lobes. Er bezeichnete das THW als "Multifunktionswerkzeug" des Bundes. Einen Pokal in Form einer Glaskugel hatte er als Geschenk mitgebracht.

Für den guten Ton bei der etwas anderen Geburtstagsfeier sorgte die Band "Taugenix". Die wird von Oliver Stutz am Schlagzeug geleitet. Auch er ist ein engagierter ehrenamtlicher THW-Helfer.

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