Tödliche Havarie in Erlangen: Das sagt der Einsatzleiter

12.9.2016, 09:34 Uhr
Tödliche Havarie in Erlangen: Das sagt der Einsatzleiter

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Achim Ande, Brandrat und Einsatzleiter. (Archivfoto)

Achim Ande, Brandrat und Einsatzleiter. (Archivfoto) © Foto: Schreiter

Herr Ande, Sie waren fast die ganze Nacht im Einsatz. Was hat die Bergung so kompliziert gemacht?

Achim Ande: Die Bergung war deshalb so kompliziert, weil das Schiffsführerhaus komplett flachgedrückt war und die Materialien, die im Schiffsbau verwendet werden, schwierig mit den Geräten der Feuerwehr zu behandeln waren. Die Havarie sorgte aber auch für einen sehr hohen organisatorischen Aufwand. Das war nicht gerade alltäglich.


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Sie und Ihre Kollegen haben sich in einer sogenannten Großlage befunden. Was versteht man darunter?

Achim Ande: Die Großlage wurde auf meinen Vorschlag hin ausgerufen. Um die verschiedenen Institutionen besser koordinieren und das Schadensereignis besser abarbeiten zu können, braucht es eine einheitliche Führung, und das gewährleistet mir die Großlage. Mir als Einsatzleiter unterstanden somit alle Einsatzkräfte - außer der Polizei.

Zwei Mitglieder der Crew konnten nur noch tot geborgen werden. Wie belastend ist so etwas für Sie?

Achim Ande: In jedem Einsatzfall, in dem es Tote gibt, ist das für die eingesetzten Kräfte natürlich belastend. In diesem Fall hatten wir Notfallseelsorger vor Ort und auch speziell geschulte Feuerwehrmitarbeiter. Allerdings baut man im Laufe seines Berufslebens Mechanismen ein, die einem helfen, mit solchen Situationen umgehen zu können.

Es gibt aber immer wieder auch Situationen, die so außergewöhnlich sind, dass man Gesprächsbedarf hat. Dann wird natürlich sofort geholfen. So weit mir bekannt ist, hat auch niemand Scheu davor oder traut sich nicht, mit jemanden anderen über das Erlebte zu sprechen. Damit gehen wir ganz offen um.

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