Tödliche Unfälle sind in Erlangen selten

5.3.2015, 17:45 Uhr
Tödliche Unfälle sind in Erlangen selten

© Foto: Harald Sippel

Insgesamt registrierte die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt 3101 Unfälle im Jahr 2014, bei denen aber auch zwei Menschen ums Leben kamen. Einmal stürzte in einem Bus eine 93 Jahre alte Frau so unglücklich, dass sie an den Folgen dieses Sturzes verstarb. Auf dem Herzogenauracher Damm verlor eine 73-jährige Autofahrerin ihr Leben, deren Fahrzeug von dem Pkw eines 87 Jahre alten Autofahrer frontal gerammt wurde. Der Senior hatte ein Stoppschild überfahren.

Jochen Prinzkosky, stellvertretender Leiter der PI Erlangen-Stadt, und Roman Dittrich, Sachbereichsleiter Verkehr bei der Polizei, sind insgesamt gesehen aber mit der Unfallentwicklung in der Hugenottenstadt zufrieden — es geht seit etwa fünf Jahren immer weiter zurück oder bleibt auf dem annähernd gleichen Niveau. So klingt eine Zunahme bei den Unfällen unter Alkoholeinfluss um 8,33 Prozent zunächst einmal nach viel.

„Unfallflucht ist Straftat“

Tatsächlich, so Prinzkosky, „stieg die Zahl der Alkoholunfälle lediglich um drei“. Von 36 im Jahr 2013 auf 39 im vergangenen Jahr. Die meisten dieser Unfälle wurden an den Wochenenden registriert. „Die Bergkirchweih spielt dabei kaum eine Rolle“, sagt Prinzkosky.

Den größten Anteil an den 3101 Unfällen haben Auffahrunfälle wegen ungenügendem Sicherheitsabstand (1426) und „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts-, Ein- oder Abfahren“ (1195). Im Vergleich zu 2015 sind die bei solchen Unfällen verletzten Menschen im vergangenen Jahr um 36 auf 557 gestiegen.

Tödliche Unfälle sind in Erlangen selten

© Archivfoto: Klaus-Dieter Schreiter

Ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit im vergangenen Jahr war auch das Thema Unfallflucht. 734 Fälle wurden hierbei gezählt — auch hier gab es eine „spürbare Senkung“, so Prinzkosky. 734 Fälle mussten 2014 bearbeitet werden, 2013 waren es noch 784. Insgesamt entstand dabei ein Schaden in Höhe von 699 000 Euro, 37 Menschen wurden verletzt. „Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist kein Kavaliersdelikt“, sagt Prinzkosky. „Unfallflucht ist eine Straftat und wird entsprechend bestraft“. Auch in diesem Bereich pendeln sich seit fünf Jahren die Zahlen zwischen 700 und 800 Fälle ein. Die Aufklärungsquote beträgt 38,14 Prozent, was laut Prinzkosky „ein hohes Niveau ist“. Immerhin ist fast jeder vierte Unfall in Erlangen eine Unfallflucht.

Bei nahezu allen Unfällen im Stadtgebiet fällt das Wort „Radfahrer“. „Erlangen ist eine Radfahrerstadt!, sagt Roman Dittrich. Die Unfallstatistik 2014 weist zwar bei den insgesamt 3101 Verkehrsunfällen nur 335 Beteiligungen von Radfahrern aus. Allerdings bilden die Radfahrer bei den insgesamt 557 Unfällen mit Personenschaden mit 299 verletzten Menschen den größten Anteil. „Radfahrer haben keine Knautschzone“, sagt Jochen Prinzkosky.

Generell ist die Polizei mit dem Verhalten der Radfahrer in der Stadt sehr zufrieden. „Es gibt zwar immer wieder schwarze Schafe, aber die große Masse verhält sich vorbildlich“, so Prinzkosky. Roman Dittrich hat beobachtet, dass immer mehr Radfahrer mit Helm unterwegs sind und sich im Straßenverkehr größtenteils an die Regeln halten.

Einen Schwerpunkt setzt die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt auf die Prävention. Mit der Jugendverkehrsschule wurden vergangenes Jahr 995 Vorschulkinder, 947 Erstklässler und 891 Schüler der vierten Klasse auf den Straßenverkehr vorbereitet.

„Dies geschieht aber nicht im so genannten Schonraum, also Pausenhöfen oder einem Übungsplatz,“, erklärt Prinzkosky. „Nach der bestandenen Prüfung durften die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen unter Aufsicht der Polizisten der Jugendverkehrsschule im Realverkehr anwenden.“

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