Trickbetrüger schleudern 85-jährigen zu Boden

23.10.2014, 16:28 Uhr

Dank der Aufmerksamkeit des älteren Mannes gelang es zwei Verbrechern nicht, die Erlanger Wohnung des Opfers auszurauben. Am Mittwoch gegen 13 Uhr klingelte es bei dem Geschädigten an der Haus- und später auch an der Wohnungstür in der Schillerstraße in Erlangen. Der Unbekannte täuschte vor, als Paketzusteller einen Nachbarn nicht erreicht zu haben und bat den Rentner nach einem Zettel, um eine Nachricht hinterlassen zu können.

Daraufhin begab sich der Mann in seine Küche, während ihm der Täter folgte. Durch laute Geräusche in der Wohnung, die vom Komplizen kamen, wurde der 85-Jährige misstrauisch und wollte nach dem Rechten sehen. Dabei hielt ihn der Unbekannte am Oberkörper fest, um dies zu verhindern. Dem Opfer gelang es, sich zu befreien und in den Flur zu laufen. Der Verbrecher packte den Mann erneut und schleuderte ihn mit voller Wucht zu Boden. Noch ehe der Senior wieder aufstehen konnte, hatten beide Täter die Wohnung ohne Diebesgut wieder verlassen.

Der Geschädigte stellte fest, dass die Betrüger mehrere Schubladen und Schränke durchwühlt hatten, während er in der Küche war. Er erlitt bei dem Übergriff keine Verletzungen.

Bereits in den vergangenen Wochen wurde in Erlangen der so genannte "Zetteltrick" angewandt. Hierbei wollen Täter für einen angeblichen nicht angetroffenen Nachbarn eine Nachricht hinterlassen, fragen nach Schreibzeug und Papier und drängen auf eine Schreibgelegenheit. Auf diese Weise erhoffen sich die Verbrecher, in die Wohnung ihrer Opfer zu gelangen. Dort versucht einer der beiden mit Ablenkmanövern seinem Kollegen die Möglichkeit zu verschaffen, ebenfalls in die Wohnung zu kommen, um dort nach Wertgegenständen zu suchen. Die Polizei möchte in diesem Zusammenhang vor solchen Trickdiebstählen warnen und gibt folgende Tipps:

· Es gibt keinen Grund, Fremde in Ihre Wohnung zu lassen.

· Bei angeblichen Notlagen bieten Sie selbst an, nach Hilfe zu telefonieren oder gewünschtes Schreibzeug hinauszureichen. Dabei die Tür immer versperrt und den Fremden vor der Tür stehen lassen.

· Schauen Sie zunächst durch den Türspion, sprechen Sie durch die geschlossene Tür oder Sprechanlage.

· Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu, schreien Sie laut, wenn Sie sich bedroht fühlen, holen Sie notfalls Nachbarn zu Hilfe.

· Sollten Sie unsicher sein wegen der Person vor Ihrer Tür, so scheuen Sie sich nicht und rufen umgehend die Polizei, auch über Notruf 110. Wenn Sie trotz aller Vorsicht Opfer eines solchen Straftat geworden sind, wenden Sie sich umgehend zur Anzeigeerstattung an Ihre nächstgelegene Polizeidienststelle.