Über dem FSV Bruck werden die Wolken immer dunkler

6.5.2012, 16:00 Uhr
Über dem FSV Bruck werden die Wolken immer dunkler

© Erich Malter

Die Haltung des Stadtoberhauptes in der Angelegenheit ist ganz klar. Balleis sagt, der Verein möge sich doch um einen Kredit bemühen. Der FSV Bruck, der durch seine Grundstücke ja grundsätzlich vermögend sei, habe ein „Liquiditätsproblem“. In dieser Situation — so das Stadtoberhaupt gegenüber den EN — „ist der klassische Weg ein Kredit“.

Rund 200.000 Euro benötigt der FSV Bruck. Wie berichtet, ist der Fußballverein finanziell in der Bredouille, weil er unter anderem Nachzahlungen an Sozialversicherungsträger zu leisten hat. Bei dem Grundstück, um das es in der Diskussion geht, handelt es sich um den B-Platz, der hinter dem Rasenplatz liegt.

Wegen der unklaren Finanzsituation hatte es auf der letzten Jahreshauptversammlung heftige Auseinandersetzungen gegeben. Präsident Manfred Hopfengärtner hatte nach 37 Jahren Mitgliedschaft noch während der Sitzung die Brocken hingeworfen und das Amt des Vereinschefs aufgegeben. Daraufhin hatte die Versammlung Joachim Wolter, den FSV-Ehrenpräsidenten, als neuen Präsidenten gewählt.

OB Siegfried Balleis hat sich aber nicht nur ablehnend gegenüber dem Grundstücksgeschäft geäußert. Das Stadtoberhaupt hat zudem auch die Aussage des FSV-Vizepräsidenten Klaus Six dementiert, der Vorschlag, dass die Stadt das Grundstück erst kaufe und später wieder an den Verein zurückveräußere, stamme von ihm: Dies war nicht meine Idee, betont Balleis gegenüber den EN.

Kein Interesse

Dass die Stadt dem FSV Bruck kein Grundstück abkaufen soll, entspricht auch der Einschätzung des Planungsreferenten Josef Weber. Er meint, „aus fachlichen Erwägungen ist das nicht notwendig“. Ein Kauf des Grundstückes sei nicht im öffentlichen Interesse. Eine Vorlage für die politischen Gremien — Ausschüsse oder Stadtrat — zur Beratung des Themas werde es deshalb von ihm auch nicht geben.

Klaus Six zeigt sich von den Aussagen überrascht. Der Vizepräsident des FSV Bruck betont, er sei allerdings noch mit den Fraktionen im Stadtrat im Gespräch. Six hofft nach wie vor, dass eine Mehrheit im Stadtrat dem Kauf des Grundstücks zustimmen wird.

Am gestrigen Freitag hat ein Gespräch zwischen Klaus Six und der Sparkasse stattgefunden. Die Sparkasse — so Six — sei zu einer Zwischenfinanzierung bereit, allerdings nur, wenn die Stadt das Vereinsgrundstück kaufen werde. Ein Dauerdarlehen komme nicht in Betracht. Der Verein, so Six, sei „in großen Nöten“: Ohne die 200000 Euro könnte „die Insolvenz des FSV die Folge sein“.

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