"Überdachte" A 73: Idee begeistert Erlanger Stadträte

28.4.2017, 06:00 Uhr
Der Abschnitt der A 73 im Bereich Bruck liegt schon um einige Meter tiefer. Dort einen "Deckel" darauf zu machen und das Ganze unter anderem auch zu begrünen, könnte vielleicht in einigen Jahren Wirklichkeit werden. Diese Vision wird jetzt ins Visier genommen.

© Harald Sippel Der Abschnitt der A 73 im Bereich Bruck liegt schon um einige Meter tiefer. Dort einen "Deckel" darauf zu machen und das Ganze unter anderem auch zu begrünen, könnte vielleicht in einigen Jahren Wirklichkeit werden. Diese Vision wird jetzt ins Visier genommen.

Deckel drauf, Gras darüber, dann ist endlich Ruh‘ – solche oder ähnliche Vorstellungen weckte Minister Joachim Herrmann unlängst bei einer Informationsveranstaltung zum Ausbau des Autobahnkreuzes Fürth-Erlangen. Neben der Planung und dem Ablauf der Bauarbeiten kam bei der Diskussion mit Bürgern auch die Möglichkeit einer "Überdachung der A 73" zur Sprache. Herrmann verhielt sich dazu durchaus positiv und gab schließlich der Autobahndirektion den Auftrag, sich doch mit der Bauverwaltung kurzzuschließen, um die "Lärmsanierung" bis hin zur Möglichkeit eines "Deckels" vertiefend zu prüfen. Seither ist aus jener fernen Utopie ein realpolitisches Thema geworden.

Die Erlanger CSU möchte nun genauer wissen, welche Möglichkeiten zwischen "Einhausung bis hin zur Eintunnelung mit Überbauung" überhaupt denkbar sind, was diese diversen Varianten in etwa kosten würden, und welche Fördergelder abzugreifen wären. Ein entsprechender Antrag liegt der Verwaltung vor und wird gerade bearbeitet.

Schöne Vorstellung

Die schöne Vorstellung von einer unsichtbaren A 73 im Bereich Bruck, die gleichsam zu einer grünen Brücke gestaltet werden könnte, die wiederum die "zerschnittene Stadt" verbindet, stieß in der Ausschussrunde natürlich auf ungeteilte Zustimmung, versehen mit einer leichten Brise Euphorie. "Die Kunde hören wir gern", meinte SPD-Rätin Felicitas Traub-Eichhorn, die das Ganze "städteplanerisch super" findet und davon ausgeht, "dass sich der Innenminister das gut überlegt hat."

Prekäre Situation

Kein Zweifel: Eine Verbesserung der prekären Verkehrs- und Lärmsituation wünschen sich alle reihum. Dabei ist das Parteibuch Nebensache. Eine solche Verbesserung könnte durchaus durch eine "Einhausung" erreicht werden. Stadtplaner Josef Weber jedenfalls plädierte dafür, die Sache weiter zu unterstützen und Bewegung rein zu bringen.

Apropos Bewegung: Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Oder eben einem Fuß in der Tür. "Auch wenn wir nur einen kleinen Zeh in der Tür haben und damit kräftig wackeln...". OB Florian Janik ist weit davon entfernt, irgendwelche Luftschlösser zu bauen, weiß natürlich um die nicht allzu kleinen realen Hindernisse, die es geben wird, und ist sich bewusst, dass "viele kleine Schritte" nötig sind, um irgendwann ans Ziel zu gelangen.

Aber diese Schritte tatsächlich auch zu gehen, soll jetzt keinesfalls versäumt werden. In den nächsten Wochen stehen jedenfalls Gespräche mit der Autobahndirektion an. Zudem wird eine spezielle Arbeitsgruppe mit ins Boot geholt, um diverse planerische Möglichkeiten auszuloten. "Städtebaulich wäre der ,Deckel‘ die beste aller Alternativen", heißt es von Seiten der Verwaltung.

Ansonsten gilt die Devise: "Rangehen und schauen, was geht", so OB Florian Janik.

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