Umweltamt gibt bei Brand in Eltersdorf Entwarnung

15.11.2018, 17:30 Uhr
Umweltamt gibt bei Brand in Eltersdorf Entwarnung

© Eduard Weigert

Die Aufregung bei der Familie im Röthelheimpark war groß. Da waren Vater und Sohn am Dienstagabend gut gelaunt zum Fußballspielen in die Indoor-Soccer-Halle nach Eltersdorf gefahren. Das Auto hatten sie zuvor in der Nähe des Firmengeländes abgestellt, auf dem es zum Großbrand kam, bei dem auch Chemikalien austraten. Trotz der Aufregung vor Ort war man gut behalten heimgekommen. Am Mittwoch folgte dann aber ein Anruf, der für eine schlaflose Nacht sorgt. "Uns wurde mitgeteilt, dass das Auto von der Feuerwehr gesäubert werden muss. Mehr sei aber noch nicht bekannt. Dabei hatten wir das Auto ja beim Einsteigen berührt und sind damit herumgefahren."

Einen Tag später dann die Entwarnung seitens Stadt: "Das Umweltamt ist zu der Einschätzung gelangt, dass nichts gegen eine Reinigung der PKW in normalen Waschanlagen spricht. Die Fahrzeuge sollten jedoch nicht abgespritzt werden", teilte Pressesprecher Christopher Zwanzig auf Anfrage der Erlanger Nachrichten mit.

Bereits zuvor war bekannt geworden, dass Isocyanat ausgetreten war. Ein Stoff, der sich bei einem Brand rasch zersetzt und die "entstehenden Stoffe sich in Rauchwolken zügig verdünnen". Doch worum handelt es sich bei Isocyanat? "In dem Fass, das, höchstwahrscheinlich durch Erhitzung von außen, explodiert ist, befand sich ein Gemisch der chemische Verbindungen Methylendiphenyldiisocyanat (75 Prozent) und Polytetrahydrofuran (25 Prozent). Es handelt sich dabei um Rohstoffe für die Herstellung thermoplastischer Polyurethan-Elastomere, die zum Beispiel für Ummantelungen verwendet werden", teilte das Umweltamt mit. Das Gemisch habe die Gefahrenbezeichnungen "reizend" (bei Kontakt mit der Haut und mit Schleimhäuten) und "gesundheitsschädlich" (beim Verschlucken, Einatmen oder durch Aufnahme über die Haut). Das Gemisch sei lokal begrenzt ausgetreten. Die Stoffe würden sich bei einem Brand rasch zersetzen. "Wir haben deshalb keine Anhaltspunkte, dass für die Bevölkerung Gefahr bestand."

Übrigens: Die Lagerung dieser Chemikalien in diesen "relativ geringen Mengen" erfordert — laut Auskunft der Stadt — keine besondere Genehmigung oder Überwachung, die über den Brandschutz, der im Baugenehmigungsverfahren geregelt wird, hinausgehen.

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