Unglücklicher Antrag der SPD Erlangen

4.7.2018, 10:00 Uhr
Unglücklicher Antrag der SPD Erlangen

© Harald Sippel

"Ja, wir in der Verwaltung sehen dort einen Umgestaltungsbedarf", meinte Baureferent Josef Weber jüngst im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss und unterstützte damit einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion.

Jenes Areal fristet überwiegend ein Dasein als Parkplatz. Lediglich an den Kirchweihtagen kommt etwas Leben in die Bude. Aber das ist den Bürgern doch etwas zu wenig. Sie wünschen sich eine andere Anordnung der Parkplätze und mehr "Grün". Dabei sollte auch die vorhandene städtische Grünfläche "aufgewertet" werden, hieß es.

Externes Büro

Ob nun tatsächlich der dringende Wunsch nach einer Verschönerung des Platzes besteht, sollte nun erst im Ortsbeirat diskutiert und entschieden werden. Erst dann wird die Stadtverwaltung gegebenenfalls aktiv und beauftragt ein externes Büro mit der Durchführung eines "Bürgerworkshops" und dem Gestalten eines Konzeptes samt Kostenrechnung.

Allerdings zeigte sich jetzt der Ortsbeirat Frauenaurach in seiner jüngsten Sitzung ziemlich irritiert über den Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, den Platz zu verschönern. Man hätte zuerst mit dem Ortsbeirat sprechen sollen, meinte Vorsitzender Stephan Bergler. "Uns ist deutlich zu Ohren gekommen, dass der Herdegenplatz ein bisschen mehr Zentrum vom Dorf werden sollte", erläuterte die Ortsbeirätin Elizabeth Rossiter (SPD) den Antrag ihrer Fraktion an den OB.

Grünfläche aufwerten

Der Wunsch den Herdegenplatz zu verschönern sei während einer Veranstaltung der SPD Frauenaurach vor etwa einem Jahr geäußert worden. Dadurch könne auch die Funktion der Ortsmitte gestärkt werden, heißt es unter anderem in dem SPD-Antrag. Die Bürger hätten auch die Aufwertung der Grünfläche neben dem Amtshausschüpfla unter Berücksichtigung der Kirchweih vorgeschlagen.

Die Parteiveranstaltung sei "ein Versuch gewesen in einen Dialog mit den Bürgern zu kommen", erläuterte Rossiter. Laut Betreuungsstadtrat Philipp Dees (SPD) hatten rund ein Dutzend Bürger an der Veranstaltung teilgenommen.

Es sei zwar "ehrenwert", wenn man sich für Frauenaurach einsetze, aber man hätte doch besser zuerst mit dem Ortsbeirat sprechen sollen, bevor man mit diesem Thema in den Stadtrat gehe, meinte der Ortsbeiratsvorsitzende Stephan Bergler (CSU) etwas angesäuert.

Schließlich sei der Ortsbeirat dafür da, so ein Thema überparteilich und gemeinschaftlich zu bereden und in Gang zu bringen. "Hier ist der zweite Schritt vor dem ersten gemacht worden", meinte Bergler. Man werde nun versuchen "den etwas unglücklich gestellten Antrag in die Spur zu bringen".

Weil der Ortsbeirat sich zu dem Thema nicht kurzfristig eine Meinung bilden wollte, wollen die Beiräte nun selbst die Frauenauracher Bürger und die direkten Anlieger befragen, um sich ein Meinungsbild einzuholen. Während der nächsten Sitzung am 7. November soll dann diskutiert und entschieden werden, ob eine Verschönerung des Herdegenplatzes wirklich gewünscht ist.

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