Uni Erlangen: Marode Bauten und kaum Geld

24.5.2016, 06:00 Uhr
Uni Erlangen: Marode Bauten und kaum Geld

© Edgar Pfogner

Damit reagiert der Erlanger Politiker unter anderem auf Berichte über eklatante Bau- und Sicherheitsmängel der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen Nürnberg.

Besonderen Handlungsbedarf sieht er im Wissenschaftsbereich. Eine Erhöhung der Mittel halte er gerade dort aus der Sicht der Bauverwaltung für dringend notwendig, sagte er unserer Zeitung. Er werde sich persönlich dafür einsetzen, dass das Budget in dem Bereich erhöht werde. "Es gibt aus meiner Sicht keinen Zweifel daran, dass die gesamten Mittel für den Bauunterhalt verstärkt werden müssen." Für den CSU-Politiker steht fest: "Summa summarum" brauche auch die FAU mehr Geld; allerdings habe es dafür auch schon eine Reihe von Sondermitteln gegeben.

Aktuell benötigt die FAU nach eigenen Angaben etwa 17,5 Millionen Euro für Bauunterhalt und kleine Baumaßnahmen. Die Gelder stammen aus Haushaltszuweisungen (ca. 6,1 Millionen), Sondermitteln (etwa zwei Millionen, ebenfalls vom Freistaat Bayern) und Quersubventionierungen (9,4 Millionen), also Mittel, die die FAU aus anderen Töpfen nimmt.

Tüv-Berichte über teils eklatante Sicherheitsmängel an zahlreichen Hochschul-Einrichtungen hatten kürzlich für Aufsehen gesorgt. Die Dokumente, die dieser Zeitung vorliegen, listen etliche Baumängel an Gebäuden auf. Uni-Kanzlerin Sybille Reichert verwies kürzlich im Gespräch mit den Erlanger Nachrichten auf die Politik (also die Staatsregierung), die in den vergangenen Jahren das „Ausmaß des Problems der Unterfinanzierung“ erkannt und die Mittel für den Bauerhalt moderat erhöht habe. Dennoch reiche das Geld nicht aus.

Gibt der Freistaat also zu wenig Mittel für die Erlanger Universität? "Keineswegs, denn insgesamt stellen wir unseren Hochschulen mehrere Milliarden Euro zur Verfügung", antwortet darauf der Minister. Wofür das im Einzelnen eingeplant werde, sei allerdings Gegenstand der Haushaltsverhandlungen der Universität mit dem Wissenschaftsministerium und dieses Ressorts mit dem Finanzministerium.

Über die Prioritäten müsse von Jahr zu Jahr entschieden und überprüft werden, für welche Neubauten und Unterhaltsmaßnahmen wie viel Geld zur Verfügung gestellt werden müsse. "Für manchen Bedarf", betonte der Christsoziale, "braucht es in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch mehr Geld." Zudem gebe es neue Schwierigkeiten, wenn Neubauten (wie das Chemikum auf dem Südgelände) nicht pünktlich bezogen werden können, gibt Herrmann zu bedenken:

"Da sind Sie bei der Frage: Was muss zwingend an dem Altbau noch gemacht werden, was kann für eine Restnutzungsdauer hingenommen werden und wann ist der Neubau endgültig bezugsbereit?"

Auf einiges gibt es Antworten: Die Labore in der Dauerbaustelle Chemikum werden voraussichtlich ab dem Wintersemester 2017/18 in Betrieb gehen. Da die Gebäudeteile außerhalb der Labore nicht von den Lüftungsproblemen betroffen sein sollen, hat das Gebäude in den Bereichen der Hörsäle, Büros und der Cafeteria bereits Anfang Mai eröffnet.

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