Uni Erlangen setzt zum Jubiläum auf Sponsorengelder

10.1.2018, 18:00 Uhr
Seine Räume hat die Universitätsleitung im Erlanger Schloss.

© Andre de Geare Seine Räume hat die Universitätsleitung im Erlanger Schloss.

Herr Brenner, Herr von Hebel, Ihre Organisationen sind Jubiläumspartner der Friedrich-Alexander-Universität, was macht ein solcher Partner?

Johannes von Hebel: Der Jubiläumspartner gibt ganz profan Geld, damit diese Aktivitäten rund um das Jubiläumsjahr möglich werden.

Heinz Brenner: Wenn die Möglichkeit besteht und sich die Öffnung ergibt, ist eine inhaltliche Unterstützung möglich. Wenn man zu bestimmten Themen über Fachleute verfügt, ist man gerne bereit, diese für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Das Wesentliche ist aber der kleine finanzielle Beitrag, die Unterstützung für eine verdiente Organisation, dass man diese fördert, wenn sie feiern will, weil sie feiern darf.

Wie sieht das aus?

Brenner: Es ist ein Geldbetrag, der fließt. Bei uns kommt die Teilnahme an einem Symposium hinzu.

von Hebel: Neben der Jubiläumspartnerschaft ist die Sparkasse auch bei dem Römerboot dabei, weil das ein dauerhafter Botschafter der Universität in der Region und darüber hinaus sein wird. Als Sparkasse haben wir immer auch nachhaltige Interessen. Darüber hinaus werden wir uns auch am Markttag des Wissens einbringen und darüber informieren, was unsere Branche an innovativen Dienstleistungen und Produkten in der Vorbereitung hat.

Johannes von Hebel (re.) und Heinz Brenner erläutern das Sponsoring ihrer Organisationen.

Johannes von Hebel (re.) und Heinz Brenner erläutern das Sponsoring ihrer Organisationen. © Edgar Pfrogner

Die Sparkasse ist ja auch Sponsor des HC Erlangen. Wollen Sie, Herr von Hebel, neben dem Sport auch verstärkt die Wissenschaft fördern?

von Hebel: Wir unterstützen nicht nur den HC, sondern wir fördern in der Region sehr breit sportliche, kulturelle, soziale und auch Naturschutzprojekte. Insofern ist der HC ein Aspekt in unseren Förderaktivitäten. Auch Leistungssport gehört zur Attraktivität einer Region.

Wie die Wissenschaft?

von Hebel: Wie die Wissenschaft. Die FAU ist ein ganz wichtiger Impulsgeber für die Innovationsfreude und den Forschungsdrang in der Region. Sie ist auch ein ganz wichtiger Quell von Unternehmensgründung und -weiterentwicklung.

 

Wie sieht das bei Siemens aus, Herr Brenner?

Brenner: Wir sind im Prinzip in ähnlicher Richtung unterwegs und unterscheiden uns dann im Detail, je nach dem, wer wann wo was macht. Bei Siemens ist es natürlich auch so, dass wir auch andere und nicht nur die Universität unterstützen.

Die Universität aber auf besondere Weise.

Brenner: Wir haben bei der Universität eine Besonderheit, und die ist bei der Sparkasse und bei uns sehr ähnlich: Wenn es nur um die reine finanzielle, sozusagen die Sponsoren-Unterstützung geht, fördern wir vor allem den Universitätsbund. Das geht manchmal etwas unter. Beim Universitätsbund, der die Vereinigung zur Förderung der Universität und von einzelnen Projekten ganz allgemeiner Art ist, engagiert sich Siemens, wie die Sparkasse, dauerhaft sehr stark.

von Hebel: In diesem Zusammenhang passt es, dass der Universitätsbund im vergangenen Jahr das 100-jährige Jubiläum gefeiert hat, die FAU heuer 275 Jahre alt ist und die Sparkasse von ihrem Alter her etwa in der Mitte ist, nämlich 189 Jahre.

Herr Brenner, Siemens hat viele Verbindungen zur FAU. Wo liegen die gemeinsamen Projekte?

Brenner: Da ist alles möglich: von Software-Entwicklung zu materialkundlichen Themen bis hin zum Bereich aus dem Ingenieurswesen. Das sind sehr konkrete Projekte, die gemeinsam entwickelt werden. Das geht von ganz klein bis etwas größer. Wir haben in Erlangen auch einen großen Teil unserer Entwickler sitzen, die mit der Universität zusammenarbeiten. Auch bei unseren Kaufleuten gibt es eine Kooperation mit den Wirtschaftswissenschaften der Uni.

Ist Ihre Unterstützung für die Uni auch ein Bekenntnis zum Standort?

Brenner: Das ist ein Bekenntnis zur Universität, zum Standort würde ich gar nicht sagen, die Universität ist zufällig an diesem Standort. Wir haben auch andere Universitäten, die bei uns in einem Exzellenzcluster sind. Die RWTH Aachen ist natürlich eine interessante Universität für uns, aber Erlangen eben auch. Wenn die Universität Erlangen mit ihrer Qualität woanders wäre, hätten wir sicher auch Kooperationen mit ihr. Das Bekenntnis zum Standort sehen Sie aber ganz deutlich am Siemens-Campus.

Siemens und Sparkasse brauchen gut ausgebildete Nachwuchskräfte, die auch aus der FAU kommen . . .

Brenner: Das ist bei der Sparkasse und bei uns dasselbe, mit ein bisschen Gewichtsverschiebung. Die Sparkasse hat mehr Wirtschaftswissenschaftler und wir mehr Techniker. Die ganzen Masterstudiengänge, Diplomförderungen und Promotionspreise sind ein Mittel, um zu sagen, ich will auch attraktiv sein für junge, frische und in die Zukunft gerichtete Mitarbeiter, die eine Qualität repräsentieren. Je früher und je enger ich mit diesen in Kontakt komme, desto besser ist es, um Nachwuchs zu rekrutieren.

Mehr zum FAU-Jubiläum unter: www.275.fau.de

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