Unmut auf der Weinstraße in Erlangen

19.6.2018, 10:00 Uhr
Unmut auf der Weinstraße in Erlangen

© Christoph Benesch

Schaltet sie auf Rot, wartet man schon einmal ein paar Minuten, bis sich der Gegenverkehr quälend langsam über die rund 25 Meter lange Brücke schiebt. Gerade im Berufsverkehr sorgt das seit fast zwei Wochen für Unmut – zumal ein Grund für die Fahrbahnverengung nicht zu sehen und somit nicht für Autofahrer nachvollziehbar ist. Auch keine Baufahrzeuge oder Bauarbeiter wurden bis heute auf der Brücke gesichtet – dafür aber darunter.

"Grund für die Maßnahme ist ein Brückenschaden", sagt Josef Weber, Baureferent der Stadt Erlangen, auf Nachfrage. Ein Schwertransporter mit geladenem Kran hatte auf der Bundesstraße in Richtung Nürnberg am frühen Morgen den Träger gerammt, weil der Laster die Durchfahrtshöhe von vier Metern deutlich überschritt (wir berichteten). Es fielen sogar einige Stücke der Brücke auf die Fahrbahn, weitere Brückenteile drohten sich zu lösen. Der Schaden an der Brücke beläuft sich laut Polizei auf mindestens 75 000 Euro.

"Der Träger hat sich durch den Aufprall verschoben", erklärt Josef Weber, um die Reparatur kümmere sich das staatliche Bauamt, da die Brücke auf einer Bundesstraße stehe. Die darüberführende Weinstraße wiederum gehört zum kommunalen Straßennetz, weshalb die Stadt dafür zuständig ist, "aus Sicherheitsgründen die Straße automatisch zu sichern und gegebenenfalls sogar zu sperren", so Weber.

Das ist zunächst nicht nötig, kann aber noch passieren – je nachdem, was das Gutachten des Statikers sagt. "Ist der Träger lediglich verrutscht, muss er an die ursprüngliche Stelle zurückgeschoben werden. Ist bei dem Unfall mehr beschädigt worden, werden größere Reparaturarbeiten notwendig."

Kurzum: Ein Ende der Verkehrsbehinderungen mit Ampelanlage und verengter Fahrbahn ist auf der Weinstraße vorerst nicht in Sicht, ebenso weiß man nicht, wie lange es noch dauern wird. Es bleibt nichts anderes übrig außer: warten, warten, warten.

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