Uttenreuth: Übung unterhalb einer großen Katastrophe

12.10.2016, 12:00 Uhr
Uttenreuth: Übung unterhalb einer großen Katastrophe

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Bis knapp unter die Katastrophenschwelle wurde dabei praktiziert, um die Zusammenarbeit und die Kommunikationswege zu üben. Sowohl die Bürgermeister der VG-Gemeinden als auch Landrat Alexander Tritthart beobachteten die Arbeit der Einsatzkräfte.

Begonnen hatte alles „ganz harmlos“ gegen 9.30 Uhr mit einem Brandalarm, mit dem die Feuerwehren Uttenreuth und Buckenhof zur Grundschule gerufen wurden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte wurde schnell klar, dass ein größeres Schadenereignis vorlag: Bei Bauarbeiten war es zu einer Explosion gekommen, die zu einem teilweisen Gebäudeeinsturz geführt hatte.

Der größte Teil der Schüler und Lehrer hatten die Schule bereits verlassen und befanden sich auf dem Sammelplatz. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Uttenreuth veranlasste daher mit eine Alarmstufenerhöhung auf „B Explosion“ die Nachalarmierung aller Wehren der VG Uttenreuth sowie aus Neunkirchen am Brand, der Drehleiter aus Bubenreuth, des Einsatzführungsdienstes, der Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ sowie des Fachberaters „Gefahrgut“ und von Führungskräften des ABC-Zuges des Landkreises Erlangen-Höchstadt.

Darüber hinaus wurden zumindest „auf dem Papier“ Kräfte des THW-Ortsverbandes Baiersdorf sowie der Rettungsdienstorganisationen einschließlich ihrer Führungsstrukturen des Landkreises und der Polizei in Marsch gesetzt.

Parallel dazu trat im Landratsamt in Erlangen die Führungsgruppe Katastrophenschutz unter der Leitung von Abteilungsleiterin Kristin Romanek und Sachgebietsleiter Matthias Görz zusammen. Die Aufgaben der Integrierten Leitstelle, die für die Alarmierungen verantwortlich zeichnete, wurden während der Übung durch Kreisbrand-Inspektor Heinz Horlamus wahrgenommen.

Während vor Ort die Rettungs- und Löschmaßnahmen bereits in vollem Gange waren, wurde mit den Einsatzleitwagen von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW auf dem Verkehrsübungsplatz in Uttenreuth eine Wagenburg gebildet, um kurze Kommunikationswege untereinander zu haben.

Kreisbrandmeister Jürgen Schwab übernahm zunächst die Einsatzleitung an der Grundschule selbst. Nachdem das Landratsamt jedoch einen erhöhten Koordinationsbedarf, noch unterhalb der Katastrophenschwelle, festgestellt hatte, wurde Kreisbrandrat Matthias Rocca mit der Führung sämtlicher eingesetzten Kräfte mit Ausnahme der Polizeieinheiten beauftragt.

Während durch die real vor Ort befindlichen Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes die an sie gestellten Anforderungen im Einsatzabschnitt „Grundschule“ abgearbeitet wurden, hatte Kreisbrandmeister Christian Bühl noch einige Aufgaben parat: So musste seitens des Rettungsdienstes beispielsweise neben der Versorgung und dem Abtransport der Verletzten auch die Betreuung der evakuierten Schulkinder und Lehrer sowie deren Transport in die Grundschule Spardorf organisiert werden, wohin mittels eines eingerichteten Bürgertelefons im Landratsamt im Ernstfall auch deren Eltern gelotst worden wären.

Arbeit riss nicht ab

Daneben galt es unter anderem für das THW, schnellstmöglich eine weitere größere Zahl von unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes zu finden und zu befreien, wozu fiktiv insgesamt sechs Bergungszüge des THW sowie Spezialgerät wie Bagger und Mobilkräne an die Einsatzstelle beordert wurden. Auch für die Feuerwehr riss die Arbeit nicht ab: So war es durch die angenommene Explosion und Trockenheit zu Folgeeinsätzen, wie etwa Waldbränden gekommen, die bekämpft werden mussten.

Zum Abgleich des Informationsstandes aller Führungskräfte wurden im 30-minütigen Turnus Lagebesprechungen durchgeführt. Am frühen Nachmittag wurde die Übung dann für beendet erklärt.

Nach einer abschließenden Nachbesprechung und dem Abbau der Ausrüstung durften dann auch die Mitarbeiter in der Örtlichen Einsatzleitung und der Führungsgruppe Katastrophenschutz als letzte die „Einsatzstelle“ verlassen und zu den anderen Übungsbeteiligten im Feuerwehrhaus Uttenreuth stoßen, wo die Übung mit einem gemeinsamen Essen ausklang.

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