Vater und Sohn lassen Torten-Träume wieder aufleben

25.10.2017, 09:00 Uhr
Vater und Sohn lassen Torten-Träume wieder aufleben

© Foto: Matthias Kronau

Wer mit dem Auto durch die Erlanger Straße fährt, kann kaum glauben, dass inmitten der Baustelle Brötchen gebacken und Torten gefertigt werden. Eingerüstet, von Handwerkerautos fast komplett verdeckt, brennt aber im Inneren Licht: Es läuft der Probebetrieb bei "Lorz & Lorz".

"Es soll alles glatt laufen bei der Eröffnung am Donnerstag, 26. Oktober", sagt der 21-jährige Sohn Michael, der sich als rechte Hand seines Vaters (54) bezeichnet. Dieser ist der gelernte Konditor und Bäcker, der Junior ist Einzelhandelskaufmann, soll aber die handwerklichen Prozesse nach und nach erlernen, um den Vater bei Bedarf auch einmal vertreten zu können.

Probebetrieb: Das heißt, dass eigentlich Familienmitglieder und Freunde die Produkte des neuen Ladens testen und beurteilen sollten. Aber ständig geht die Tür auf – und natürlich bekommen auch die Neugierigen etwas angeboten. Beispielsweise Apotheker Fritz Welker, der schon in den 1990ern Stammgast im Café Lorz war. Er radelt schon seit Wochen immer wieder mal vorbei, um sich vom Baufortschritt zu überzeugen. Am Dienstag gönnte er sich einen Cappuccino und ein kleines Frühstück: "Auf die geliebte Torte muss ich leider noch bis Donnerstag warten."

Die Idee, sein Café wiederzubeleben, hegte Rainer Lorz, der zuletzt als Konditor im Dienst einer Großbäckerei stand, schon lange: "Aber irgendwie gab es nie ein geeignetes Objekt." Bis er 2014 auf dem Fußballplatz beim ASV im Weihersbach neben Architekt Jürgen Rattmann stand – beider Söhne kickten damals in einem Team. Und in der Halbzeit habe Rattmann gesagt: "Ich hätte da was."

Nun ist das Tagescafé der erste Mieter in dem großen Wohn- und Geschäftshaus, vermutlich erst im Frühjahr werden die nächsten folgen. Auch im Café wird bis zur Eröffnung fieberhaft gearbeitet werden müssen, damit zum Start alles perfekt ist. Nur die Terrasse mit etwa 60 Sitzplätzen wird wohl erst zur nächsten Freiluft-Saison fertig.

"Die Baustellensituation ist schon eine Herausforderung, aber ich denke, wir haben eine gute Lage mit Schule und Altenheim gegenüber, auch Schaeffler-Mitarbeiter haben es nicht weit", sagt Rainer Lorz.

Braucht denn Herzogenaurach noch ein Cafè? Lorz ist optimistisch: "Ein klassisches Café ist meiner Meinung nach schon eine Marktlücke." Und auch beim Angebot wollen er und sein Sohn sich zur Konkurrenz unterscheiden. Beispielsweise mit einem täglichen Frühstücksbüffet.

Davon, dass hier alles "handgemacht" ist, können sich die Kunden in der "offenen Bäckerei" mit eigenen Augen überzeugen, denn von außen kann man den Ofen beobachten und innen dem Konditor beim "Zaubern" zusehen. Auf noch etwas sind die beiden stolz: Die Bäckerei ist Bioland-zertifiziert, und wenn schon "öko", dann komplett: Das ganze Haus ist energetisch auf dem neuesten Stand – und der Bäcker fährt im Elektro-Auto vor.

Mehr Informationen über das "Lorz & Lorz" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare