Verschärftes Sicherheitskonzept auf der Bergkirchweih

26.5.2017, 13:48 Uhr
Wie im Vorjahr werden auch diesmal wieder Hundertausende Menschen kommen, wenn es heißt: Der Berg ruft!

© Harald Sippel Wie im Vorjahr werden auch diesmal wieder Hundertausende Menschen kommen, wenn es heißt: Der Berg ruft!

Erst Freitagmorgen hatten die Veranstalter, die Polizei und Rettungskräfte die letzte Besprechung. Wieder ging es um das Thema Sicherheit am Berg. Wie kann man ein friedliches Fest garantieren, wie eine Million Menschen auf einer Kirchweih in Ruhe feiern lassen?

Auch als Reaktion auf den Anschlag in Manchester haben die Verantwortlichen der Stadt Erlangen die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal intensiviert. Die Polizei hatte das dringend empfohlen. Während ursprünglich selektive Taschenkontrollen an den Eingängen geplant waren, ist nun das Ziel, jede Tasche, jeden Rucksack, jeden Korb zu kontrollieren.

"Es muss sich jeder darauf einstellen", sagt Erlangens Berg-Referent Konrad Beugel. "Es soll eine ausreichende Sichtkontrolle aller größeren Taschen gewährleistet sein." Deshalb weisen die Veranstalter deutlich darauf hin, am besten keine Taschen mit aufs Festgelände zu nehmen. Wer zum Beispiel einen Rucksack dabei hat, diesen aber lieber abgeben möchte, kann dies am Berg-Safe direkt unten an der Bergstraße machen.

Die Kontrolle an der Bergstraße, dem Ost- und Westeingang übernehmen die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, unterstützt von der Polizei. "Im Detail muss das erst noch festgezurrt werden", sagt Beugel, denn die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen ist eine direkte Reaktion auf den erneuten Anschlag. "Konkrete Gefahren sind allerdings nicht bekannt." Es handelt sich um eine abstrakte Gefahrenlage.

Besonders im Fokus steht auch die "Abstrom-Phase", wie Erlangens Polizeichef Peter Kreisel sagt. Wenn um 23 Uhr die Feier auf den Kellern ein Ende hat und alle in die Innenstadt strömen, dürften die Beamten besonders gefordert sein. "Von uns sind mehr Kräfte vor Ort", sagt Kreisel. "In der Spitze sind weit mehr als 100 Beamte gleichzeitig im Einsatz."

Vorgesehen sind die Kontrollen über den gesamten Kirchweih-Tag. "Doch das Gelände ist nicht total abriegelbar. Eine lückenlose Zugangskontrolle haben wir nicht", sagt Beugel. "Wir müssen personell aufstocken, aber auch die richtigen Sicherheitskräfte finden", sagt der Berg-Referent. Denn auch den Mitarbeitern muss der Veranstalter vertrauen können.

Auf die Gefahr eines heranrasenden Lkws sind die Veranstalter vorbereitet. An verschiedenen Stellen wird es Betonpoller geben. "In der Bayreuther Straße werden wir einen größeren Lkw aufstellen." Die Polizei schützt die Zugänge am Martin-Luther-Platz, an dem sich vor allem nachts viele Menschen versammeln.

Über ein verbesserte Sirenen-System kann das Berg-Gelände schnell evakuiert werden, auch im Fall eines Gewitters. "Man kann sich auch immer an die Sicherheitskräfte und Mitarbeiter der Keller und Schausteller wenden", sagt Beugel. Sollte Panik ausbrechen, wäre es das schlimmste "zu rennen. Man muss in Ruhe den nächsten Ausgang suchen."

Bei einem Notfall kann man sich auch telefonisch an die Sicherheitskräfte wenden. Dazu ist das Gelände in Sektoren unterteilt, benannt nach Ost und West gepaart mit einer Ziffernfolge. Zu sehen sind die roten Schilder mit Aufschrift "SOS" an den Kellern und an den Buden. Weitere Maßnahmen, wenn das Gelände zu überfüllt ist, hat der Veranstalter bereits im Vorfeld bekannt gegeben.

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