Viel Hitze, wenig Schatten am Erlanger Marktplatzfest

19.8.2018, 18:00 Uhr
Viel Hitze, wenig Schatten am Erlanger Marktplatzfest

© Anja Hinterberger

Die Temperaturen steigen an diesem Sonntag fast stündlich, schon um 11 Uhr zeigt sich der August in der Innenstadt (wieder) von der schönsten Seite, nicht gerade der beste Zeitpunkt für Schweinebraten, Schäuferla, Bratwurst und Co. – möchte man meinen. Aber weit gefehlt beim Erlanger Marktplatzfest.

Schon vor der typischen Mittagsessenszeit bilden sich an den Ständen des Hauptveranstalters, der Gastronomie-Familie Güthlein, lange Schlangen. "Unsere Bratwürste mögen die Leute immer, das ist vom Wetter unabhängig", sagt der freie Mitarbeiter Erwin Grötsch. Auch bei den weiteren Zelten des Traditionsbetriebs ist viel los: Die Fleisch-Klassiker der Wirtschaft und Metzgerei gehen weg wie, nun ja, warme Semmeln.

Sonnenschirme indes sind bei etlichen Bierbänken Mangelware, worunter gerade das ältere Publikum leidet. Die Beschäftigten der für die Bestuhlung zuständigen Erlanger Brauerei räumen das Problem auf Nachfrage zwar ein, können an dem Missstand aber auch nichts (mehr) ändern.

Ohnehin macht sich die Hitze bei den Besuchern bemerkbar. In diesem Jahr ist der Ansturm am Morgen sogar größer als am Nachmittag. So manchem Daheimgebliebenen ist ein Stadt-Spaziergang eben doch zu heiß. Noch bevor etliche Geschäfte, Ateliers und der Handwerkermarkt in der Altstadt öffnen, ist daher Bärbel Beier mit ihrem Ehemann unterwegs. Das Paar ist aus Zirndorf gekommen, um sich ein "bisschen umzuschauen". Die beiden waren immer mal wieder beim Marktplatzfest. "Wir wollen auch ein wenig einkaufen", sagt Bärbel Beier, denn am Montag geht es wieder zurück in die Arbeit. "Einen Urlaub haben wir schon hinter uns, und eine Woche Türkei steht im Oktober noch an", erzählt die Zirndorferin.

Für Petra Falkner hat gerade der Urlaub begonnen, aber ob und wann sie wegfährt, weiß sie noch nicht. Das ist für 54-Jährige aus Bubenreuth aber auch nicht dringend nötig: "Ich genieße es, wenn in der Stadt wenig los und kaum Verkehr ist, wenn es dann ein Fest wie dieses ohne Gedränge gibt, ist es einfach schön."

Schön finden auch Irmgard und Franz Simm aus dem Landkreis Fürth die Veranstaltung. "Wir wollen gemütlich durch Erlangen bummeln", sagt die 66-Jährige. Die beiden sind zwar schon öfter in der Hugenottenstadt gewesen, aber da hatten sie immer etwas zu erledigen. "Heute schauen wir uns Erlangen in Ruhe an, nicht im Rucki-Zucki-Tempo", sagt Irmgard Simm. Zeit haben die Simms, sie sind Rentner und fahren im August nicht weg: "Man kann auch in der Region viel erleben", findet die Seniorin. "

 

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